09.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bombensuche dient Sicherheit

Vorbereitung für Bauarbeiten am Obersee - drei neue Stellen entdeckt

Von Elke Wemhöner und Carsten Borgmeier (Foto)
Schildesche/Jöllenbeck (WB). Boden-Untersuchung und Bomben-Suche in einem Arbeitsgang erledigt die Fachfirma Lutomsky (Warburg) am Obersee. Vom Boot aus werden diese Woche 19 Punkte am Nordufer angesteuert.

Akute Gefahr durch alte Blindgänger gibt es zwar nicht, aber Experte Reinhold Schmitz (Kampfmittelräumdienst beim Regierungspräsidenten Arnsberg) muss auf Nummer sicher gehen. »Bevor der Obersee gebaut wurde, ist der ganze Bereich gründlich abgesucht worden. Denn am Schildescher Viadukt sind im Zweiten Weltkrieg viele Bomben gefallen.« Dank neuer Luftbildaufnahmen gibt es Hinweise auf drei Punkte, die als bislang unbekannte Verdachtsstellen galten.
Die Bodenuntersuchungen gehören zur Vorbereitung der Bachverlegung. Der Johannisbach soll im Zuge der Obersee-Entschlammung ein separates Bachbett bekommen und später parallel zum Nordufer (Seekrug-Seite) fließen. Dafür werden tiefe Spundwände in den Uferboden getrieben. Zum einen benötigen die Fachfirma dafür Informationen über die Bodenbeschaffenheit, zum anderen wollen sie sicher gehen, dass sich auch dort keine Bomben mehr im Erdreich befinden.
»Untersucht wurde damals der Boden bis in 2,50 Meter Tiefe«, legt Hans-Werner Ohse (Umweltamt Stadt Bielefeld) dar. »Für die Spundwände müssen wir jetzt bis in fünf Meter Tiefe gehen.«
Das städtische Vermessungsamt hat unter Leitung von Ulrich Gaesing die 16 ausgesuchten Messpunkte und die drei möglichen Lagerplätze von Blindgängern per Satelliten-Signal geortet und per Boje markiert. »Auf ein bis zwei Zentimeter genau«, betont Gaesing.
Die Warburger Fachleute spülen ein Kunststoff-Rohr bis fünf Meter Tiefe in den Seeboden und lassen dann ein Messgerät hinunter. »Gemessen werden die Störungen im Erdmangnetfeld, und wir können daraus Schlüsse ziehen, ob sich dort ein Metallkörper befindet«, schildert Reinhold Schmitz den Arbeitsablauf. Vom Boot aus eine wackelige Angelegenheit. Dem Einsatz in dieser Woche werden weitere folgen - vor Baubeginn. In Abständen von 1,50 Meter wird dann geprüft, ob irgendwo noch eine Bombe liegt

Artikel vom 09.05.2007