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Bei Immobilienhandel
Falschgeld getauscht

60-Jähriger um rund 65000 Euro betrogen

Bielefeld (gge). Ein 60-jähriger Bielefelder, der sein Haus übers Internet verkaufen wollte, ist jetzt auf Trickbetrüger hereingefallen. Während er 65000 Euro des angeblichen Käufers in kleine Scheine umtauschte, blieb er auf einem Koffer voller Falschgeld sitzen.

Der Geschädigte hatte bei »Immoscout.de« eine Anzeige geschaltet. Daraufhin meldete sich ein Mann, der vorgab, für ein internationales Konsortium tätig zu sein, um Immobilien als Kapitalanlage zu erwerben. Die Verkaufsverhandlungen könnten in Mailand, Paris oder Amsterdam stattfinden.
Schließlich traf man sich in den Niederlanden und wurde handelseinig. Dabei sollten 140000 Euro des Kaufpreises von fast 600000 Euro in 500 Euro-Scheinen den Besitzer wechseln. 75000 Euro sollten als Anzahlung dienen, die restlichen 65000 Euro vom Verkäufer für den Käufer »aus Gefälligkeit« bei der Bank in kleine Scheine eingetauscht werden.
Nach fünf Tagen traf man sich erneut in Amsterdam. Der Bielefelder brachte 65000 Euro in kleinen Scheinen mit, erhielt im Gegenzug einen schwarzen Plastikkoffer. Einer von drei Bündeln mit 500 Euro-Scheinen wurde ihm zur Prüfung überlassen. Dann verschwand der Handelspartner mit dem echten »Kleingeld«. Und der Bielefelder war gezwungen, das Zahlenschloss des Koffers aufzubrechen. Beim Anblick des Inhalts stellte er fest, dass nur die obersten 500 Euro-Scheine echt waren. Der Rest bestand aus farbigen »Blüten«, die sogar auf ihrer Rückseite den Stempelaufdruck »Kopie« aufwiesen.
Zur Anzeigenerstattung erschien der Geprellte jetzt bei der Polizei in Begleitung einer Bielefelder Architektin (40), die fast Opfer eines ähnlich gelagerten Falles geworden wäre. »Sie war zur Vorbereitung eines Immobiliengeschäftes in Rotterdam mit einem Mann verabredet und sollte dort 500 Euro-Scheine im Wert von 30000 Euro in kleine Scheine umtauschen«, berichtet Polizeisprecher Michael Waldhecker.
Die Beamten des ermittelnden Kriminalkommissariats 13 warnt alle Immobilienmakler und potentiellen Verkäufer von Häusern oder Wohnungen vor derartigen Machenschaften. »Gerade bei solchen Nebenabsprachen, wo es um den Umtausch von Bargeld geht, ist besondere Aufmerksamkeit geboten«, betont Waldhecker. Die Erfahrung zeige, dass hier Falschgeld oder völlig wertlose Papierbündel gegen echtes Geld getauscht werden sollen. Weitere Geschädigte können sich bei der Polizei unter Tel. 0521-5450 melden.

Artikel vom 09.05.2007