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Staatsdiener-Pensionen

Der Lasten-Berg ruft


Allfällige Sachkundler in Politik und Finanzwissenschaft geben sich derzeit wieder einmal einig wie ein einzig Völkchen: Nicht nur als Richtschnur, sondern gleich als 1:1-Blaupause für den Umbau der Alters- versorgung der Beamten empfehlen sie Regelungen nach dem Muster der staatlichen Rentenversicherung.
Das ist weder neu noch originell, wird aber immer wieder gern verbreitet - nur gefruchtet hat es über die Jahrzehnte hin leider nicht. Kopf in den Sand auf allen Rängen: Viel zu lange beherrschte Vogel Strauß die Szene, erst in Bonn und dann in Berlin. Schon jetzt türmen sich die Lasten des Bundes, der Gemeinden und vor allem der Bundesländer in einer regelrechten Pensionsfalle zu astronomischen Höhen auf.
Doch wer stoppt den Zug, der noch immer in die grob falsche Richtung rast? Wer hat dazu den Willen und die Handlungskraft vor allem?
Im 18. Jahrhundert mahnte der englische Staatsmann Edmund Burke seine Regierung, »die Weisheit rechtzeitiger Reformen zu bedenken, denn frühzeitige Reformen gleichen nach aller Erfahrung Übereinkünften unter Freunden, verspätete hingegen sind nur zu oft an Bedingungen geknüpft, die man einem unterlegenen Gegner aufzwingt«.
Wozu also werden sich unsere heutigen Politiker bequemen? Das wollen die Pensionäre wissen - und wir, die Steuerzahler, haben allemal ein elementares Anrecht darauf.
Rolf Dressler

Artikel vom 09.05.2007