09.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Nordirland

»Heilung und Versöhnung«


Der 8. Mai kann in der Geschichte Nordirlands ein historischer Tag werden. Er soll den Beginn eines dauerhaften Friedens nach Jahrzehnten des Terrors zwischen Protestanten und Katholiken symbolisieren. Ob aus dieser Hoffnung Realität wird, hängt nicht zuletzt von den beiden neuen Regierungschefs der Provinz, Ian Paisley und Martin McGuinness, ab. Der militante Katholikenhasser Paisley, der in früheren Jahren jeden Fortschritt in Richtung Frieden blockierte, und McGuinness, früherer Kommandeur der katholischen Terrororganisation IRA, in einer Regierung: Das war bis vor kurzem noch undenkbar. Eine Mehrheit der Protestanten und Katholiken in der britischen Provinz hat diesen Tag herbeigesehnt, nach mehreren vergeblichen Anläufen eine stabile Regierung aus Vertretern beider Volksgruppen zu bilden.
Die blutige Vergangenheit kann niemand ungeschehen machen. Ian Paisley und Martin McGuinness haben es nun in der Hand, dass der Prozess der »Heilung und Versöhnung«, wie Ian Paisley es ausdrückte, verstetigt werden kann. Der Abriss der Mauer in Belfast, die Protestanten und Katholiken trennt, könnte dann eines Tages zum Symbol für die Überwindung des Hasses werden. Friedhelm Peiter

Artikel vom 09.05.2007