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Mutter soll die kleine
Amani getötet haben

Vater bedroht in Bremen Tochter mit Fleischmesser

Berlin/Bremen (dpa). Grausamer Verdacht: Zwei Tage nach dem Tod der kleinen Amani in einem Berliner Park hat die Polizei die Mutter der Achtjährigen festgenommen. Die 32-Jährige steht nach Angaben der Staatsanwaltschaft »unter dringendem Tatverdacht«, ihre Tochter getötet zu haben.

Gegen die Mutter des dunkelhäutigen Mädchens, das am Samstag tot auf einer Bank in einer Grünanlage in Wilmersdorf entdeckt worden war, erging Haftbefehl. Die Frau schweige zu den Vorwürfen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Grunwald. Bei der Polizei gingen seit dem Fund der Leiche 45 Hinweise zu der Schreckenstat ein. 40 Beamte gehen jeder möglichen Spur nach. Jetzt konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Suche nach der Tatwaffe, mit der »Gewalt gegen den Hals« ausgeübt wurde. Ebenfalls noch vermisst wird das rosafarbene Fahrrad des Mädchens, mit dem sie oft im Park unterwegs war. »Wir haben hier jeden Kieselstein umgedreht«, sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski.
Vater, Mutter und das Opfer sind afrikanischer Abstammung, wurden aber alle in Berlin geboren. Der 35-jährige Vater lebte getrennt von Mutter und Tochter. Er hatte das Mädchen identifiziert, nachdem er das Bild seines toten Kindes in Zeitungen gesehen hatte. Zur Mutter hatte die Polizei erst einen Tag nach dem Fund der Kinderleiche Kontakt aufnehmen können. Die Eltern waren polizeilich vorher nicht aufgefallen.
Ein 36-Jähriger Mann hat am Samstag in Bremen seine ein Jahr alte Tochter als Geisel genommen und mit einem Fleischmesser bedroht. Erst nach einer Verfolgungsjagd mit mehr als zehn Streifenwagen konnte der Mann in der Nacht zum Montag gestellt und festgenommen werden, teilte die Polizei mit. Das kleine Mädchen blieb unverletzt.
Nach den Schilderungen der Fahnder nahm der 36-Jährige das Kind schon am Samstag gewaltsam seiner Ex-Freundin weg. Die 29-Jährige habe dies jedoch erst am Sonntag der Polizei mitgeteilt. Der Mann habe die Trennung von der Freundin nicht akzeptieren wollen.
Den Kidnapper fanden die Ermittler bei seiner Frau, mit der er in Scheidung lebt und zwei gemeinsame Kinder hat. Im Treppenhaus habe er dann gedroht, das kleine Mädchen mit dem Fleischmesser umzubringen.
Mit seinem Auto fuhr er anschließend planlos in Niedersachsen herum. Bei einem Stopp endete schließlich das Nerven aufreibende Geiseldrama. Der Mann ließ sich von den Beamten zur Aufgabe überreden und festnehmen. Das kleine Mädchen wurde der Mutter übergeben.

Artikel vom 08.05.2007