Leverkusen (WB/fwk). Noch nicht dröhnend und laut, trotzdem nicht zu überhören: »Skibbe raus, Skibbe raus«, forderten die Leverkusener Fans. Aber da haben sie sich den falschen Mann ausgesucht.
Bayer-Sportdirektor Rudi Völler sieht seinen Trainer nur als Opfer und nicht als Täter: »Der arme Michael Skibbe muss es wieder ausbaden«, schlug er sich auf die Seite seines Weggefährten seit DFB-Tagen. Der Ex-Teamchef steht auch in Leverkusen zum ehemaligen Bundestrainer. »Er kann nichts dafür, wenn unsere Spieler solche Fehler machen.« Vor allem gegen Marko Babic ließ Völler Dampf ab wie eine aus allen Schornsteinen fauchende Lokomotive. Der erfahrene Bayer-Profi wurde in der 19. Minute wie ein Anfänger vom Arminen Robert Tesche ausgebremst, der sich erst seit wenigen Wochen Bundesligaspieler nennen darf. Bielefelds daraus resultierenden Führungstreffer schob Völler allein dem unachtsamen Kroaten in die Schuhe. Hier ging es auch um eine geografische Fehlausrichtung. »Marko war mit seinen Gedanken schon im Süden«, bezichtigte Völler den einen Wechsel nach Spanien zu Betis Sevilla favorisierenden Babic der Desorientierung. So wie der herumirrte, stimmte dies auch. Überhaupt findet der Sportdirektor, dass die abwandernden Leverkusener Kicker das Bayer-Herz schon jetzt nicht mehr am rechten Fleck tragen. Damit meinte er dann auch noch Andrej Woronin, demnächst Liverpool. Der Ukrainer verbreitete nur selten Unruhe. Dafür ist die eigene Mannschaft in Gefahr geraten, ihr Saisonziel am Ende zu verpassen. Völler reagierte aufgebracht: »So vergeben wir nicht nur den UEFA-Cup-Platz, auf diese Weise wird es sogar schwer mit dem UI-Cup.« Der Tabellensechste bekommt es auf dem Weg in den Europapokal noch mit seinen Verfolgern Berlin (A) und Dortmund (H) zu tun. Beide wittern ebenso wie Hannover, Cottbus und Bochum Morgenluft. Auch Bayer-Trainer Skibbe ist daher unruhig geworden: »Wir sind gerade dabei zu verspielen, was wir uns aufgebaut haben.«
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