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Werder bezieht wieder Lauerstellung

Rosenberg macht die Rivalen nervös - Simunic entschuldigt sich bei Schulz


Berlin/Bremen (dpa). Ein bisschen übten die Bremer um den unglücklichen Miroslav Klose mit ihren Fans schon mal die Meisterfeier - und versetzten die Konkurrenz vielleicht ein Stück mehr in Alarmzustand. »Ich hoffe, dass Schalke und Stuttgart nervös werden«, erklärte Werder-Manager Klaus Allofs nach dem 4:1-Befreiungsschlag im Olympiastadion gegen Hertha BSC, mit dem der Dreikampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft 2007 zugespitzt wurde. »Viele hatten uns schon abgeschrieben, aber wir sind in Lauerstellung«, erklärte Clemens Fritz. Und Nationalmannschafts-Kollege Torsten Frings fügte kämpferisch an: »Wir sind total kaputt nach dieser langen Saison, aber wir sind nicht tot.«
Vor 74 220 Zuschauern in Berlin haben die Hanseaten, die trotz der lange erreichten Etablierung in der nationalen Spitze noch immer das Image des kleineren, krisensicheren Bundesliga-Clubs pflegen, ihre Wagenburg wieder zusammen geschoben. »Die Mannschaft war nie auseinander, sie war und ist eine Einheit. Alles was von außen herein kam, war nur spekuliert«, betonte Frings, der seine eigenen Zukunftspläne mit Juventus Turin derzeit öffentlich zurückstellt.
Trainer Thomas Schaaf führte die Aufarbeitung der Pleiten gegen Espanyol Barcelona (0:3/1:2) und Arminia Bielefeld (2:3) gelassen. Die Mannschaft habe sich mit den Debatten und Spekulationen, unter anderen um die Verbindungen von Topstürmer Miroslav Klose mit Bayern, »wenig beschäftigt.« Und nun werde sein Team alles versuchen, um doch noch Meister zu werden. In Berlin ragte vor allem der Schwede Markus Rosenberg mit seinen drei Toren heraus.
Berlin hatte nach dem Platzverwies gegen Joe Simunic (35.) keine Chance. Für den bösen Tritt gegen Christian Schulz entschuldigte sich der Herthaner in einem Telefonat. »Es tut mir leid, was passiert ist. Ich habe den Spieler nicht gesehen. Es war keine Absicht von mir«, erklärte der Kroate. Für den 29 Jahre alten Verteidiger war es schon der dritte Platzverweis in den vergangenen zwei Monaten. Schulz, der sich Wunden im Gesicht zuzog, akzeptierte die Entschuldigung.

Artikel vom 08.05.2007