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Menschen in
unserer Stadt
Claudia Domke
Sozialpädagogin

»Die Verantwortung für das Alter, für das eigene Älterwerden kann nicht früh genug beginnen«, sagt Claudia Domke. Der berufliche Umgang mit Senioren hat die Sozialpädagogin zu dieser Erkenntnis gelangen lassen, die zur Grundlage ihrer täglichen Arbeit geworden ist.
Claudia Domke ist seit sechs Jahren Leiterin des Begegnungsstätte Pellahöhe. Hier an der Rehwiese, wo Senioren in 40 Wohnungen leben, will die 49-jährige Bielefelderin den Begriff »Begegnung« gelebt wissen. »Angebote für junge und alte Menschen sollen geeignet sein, die Generationen zusammenzuführen, denn wir sind doch aufeinander angewiesen.« Kinder sollten nach Claudia Domkes Meinung mehr Berührungspunkte mit den Senioren haben, weil die »Familien kleiner werden und wir diese Lücken unbedingt füllen müssen«.
Claudia Domke sieht diese Entwicklung in ihrer eigenen Familie bestätigt. Auch ihre zwölfjährige Tochter hat keine Großeltern mehr. Ihr eigenes Familienleben beginnt morgens stets mit dem gleichen Ritual: mit einem Waldlauf mit Golden-Retriever-Hündin Lissa. Neben dem beruflichen Engagement ist Freizeit fast schon eine Seltenheit, die jedoch mit Musik und Kunst intensiv bereichert wird. Claudia Domke spielt gern Querflöte und trifft sich regelmäßig mit Freunden zur Kammermusik. Zudem ist ihr der Oratorienchor zur musikalischen Heimat geworden.
Singen ist für Claudia Domke tiefer Ausdruck der Seele und des inneren Gleichgewichts. Das zeigt sich, wenn sie zu Hause am Klavier sitzt, drauflos spielt und singt. Fröhlichkeit drückt sich für die bekennende Bielefelderin auch im ungehemmten Lachen aus - eine Eigenschaft, mit der sie ihre Umgebung gern ansteckt.
Dass sie in Bielefeld lebt und arbeitet, kommt für Claudia Domke nicht von ungefähr. Ein kurzzeitiger Abstecher zum Studium nach Münster hat sie vom guten Charakter Bielefelds vollends überzeugt. »Dort in einer Stadt der Studenten und der Verwaltungsangestellten habe ich mich nicht so wohl gefühlt wie hier«, räumt sie ein . »Bielefeld hat eben doch die richtige Mischung.« Uwe Koch

Artikel vom 08.05.2007