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Kommentar
Signal an Berlin

Leichtes Spiel für Rüttgers


Die Marschrichtung ist klar, auch wenn die nächsten Bundestagswahlen noch in weiter Zukunft liegen sollten. Jürgen Rüttgers will seine nordrhein-westfälische »Koalition der Mitte« als Modell für Berlin stärken und ausbauen. Das Signal: Seht her, was alles zusätzlich drin ist, wenn die Union in einer kleinen statt einer großen Koalition regiert!
Rüttgers hat gut reden. Alle wissen, dass auch Angela Merkel liebend gern einen anderen Partner gewählt hätte. Die auf Bundes- wie Landesebene anziehende Konjunktur beschert dem besonders tief gestarteten Industrieland NRW gerade eine atemberaubende Aufholjagd. Das Fernziel, Bayern auf vielen Gebieten zu überholen, erscheint gar nicht mehr so weit.
In zwei Jahren Rüttgers - ob mit oder ohne sein Zutun - läuft's am Arbeitsmarkt besser, als die Landesväter Wolfgang Clement und Peer Steinbrück es je erlebten. Auch hat Rüttgers leichtes Spiel, wenn er sich an »Kurven«-Kurt Beck reibt oder Hannelore Kraft spöttisch abhandelt.
Als soziales Gewissen positioniert sich Rüttgers zugleich innerhalb der Christenunion. Will sagen: Man muss gar nicht neoliberal sein, um mit der FDP dynamische und zugleich arbeitnehmerfreundliche Politik zu machen.Reinhard Brockmann

Artikel vom 07.05.2007