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Mädchenmorde
schocken Berlin

Achtjährige lag tot mitten im Park

Berlin (dpa). Schon wieder ist in einem Berliner Park ein junges Mädchen getötet worden. Die Leiche der achtjährigen Amani wurde am Samstagvormittag inmitten einer belebten Grünanlage im gutbürgerlichen Stadtteil Wilmersdorf gefunden.
Beamter der Spurensicherung am Tatort. Foto: dpa
Erst Mitte April hatte ein Mädchenmord die Hauptstadt schockiert: Die Leiche der 14-jährigen Kristina war in einem Koffer in einem Park in Neukölln gefunden worden. Die Jugendliche war bei lebendigem Leib in dem Koffer verbrannt worden.
Die Obduktion im neuen Fall habe ergeben, dass »Gewalt gegen den Hals des Mädchens« ausgeübt wurde, sagte gestern der Leiter der zuständigen Kriminalkommission, Jörg Dessin. Hinweise auf einen sexuellen oder fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat gebe es nicht.
Eine Spaziergängerin hatte die tote Amani gegen 10.30 Uhr entdeckt. Das Kind war den Erkenntnissen zufolge nur wenige Minuten zuvor getötet worden. Das Mädchen lag direkt neben einem Fußweg. Der Mörder habe sich keinerlei Mühe gegeben, die Leiche zu verstecken. Derzeit werde auch im Umfeld der Familie ermittelt, sagte Dessin. Der Vater des in Berlin geborenen Mädchens habe sich gemeldet.
Der Schauplatz des jüngsten Verbrechens ist eine besonders am Wochenende gut besuchte Grünanlage. Menschen gehen dort spazieren, Kinder vergnügen sich bereits früh morgens auf dem Spielplatz. Die Ermittler suchen jetzt vor allem nach einem rosa Kinderfahrrad, mit dem die dunkelhäutige Amani am Samstag die elterliche Wohnung verlassen hatte.
Einen Zusammenhang mit dem Mord an Kristina vor drei Wochen sieht die Polizei nicht. Im diesem Fall gingen bislang mehr als 200 Hinweise aus der Bevölkerung ein. Konkretes sei aber nicht dabei gewesen, sagte eine Sprecherin.

Artikel vom 07.05.2007