Von Michael Diekmann und Hans-Werner Büscher (Foto) Bielefeld (WB). Wenn jemand spürt, wie Mensch, Logistik und Umwelt in der Architektur in Einklang gebracht sind, ist er bei CVK. Besonders stolz ist Geschäftsführer Horst Keplinger, im neuen Logistikzentrum neben effektivster Distribution auch höchste Ansprüche an eine umweltgerechte Energieversorgung erfüllen zu können.
Mit einem Tag der offenen Tür für Familien und Angehörige präsentiert das Cornelsen Verlagskontor an der Kammeratsheide am Wochenende »der breiten Masse«, was bereits am Freitag Premiere im kleinen Kreis gefeiert hat. Nach dem 2003 eröffneten Rechenzentrum hat CVK jetzt mit der neuen Logistik, mit Wareneingang, Palettenlager und optimierter Abpack- und Nachschubtechnologie einmal mehr die Weichen für die Zukunft des mittelständischen Verlagsdienstleisters und die Sicherung des Standortes Bielefeld gestellt. Insgesamt zehn Millionen Euro hat CVK in das ehrgeizige Projekt investiert und mit Unterstützung des Architekturbüros Wannenmacher & Möller sowie EDV- und IT-Spezialisten und Logistikprofis eine Plattform optimaler Warenströme schaffen können. Was die Wohnbevölkerung rund um Karolinenstraße und Kammeratsheide besonders angenehm empfindet: Die komplette Warenbelieferung erfolgt über die Eckendorfer Straße, wo statt bislang zwei jetzt zwölf Rampen für reibungslose An- und Abfahrt sorgen. Die tatsächliche Leistungsstärke und der Stellenwert im deutschen Verlagswesen indes passieren nahezu verborgen für den Laien hinter den hohen Wänden des Logistikzentrums in einem Netzwerk von 320 Mitarbeitern und einer Vielzahl im Computer gelisteter Verbindungen, auf denen Packkisten zur Kommissionierung für den Handel unterwegs sind. Die 1966 gegründete Cornelsen Verlagskontor GmbH & Co. KG gehört zu den größten deutschen Verlagsauslieferungen. Zum Artikelstamm gehören immerhin 35 000 unterschiedliche Artikel, vornehmlich Bücher, aber auch Software, Hörbücher, Plüschtiere und Papeterie. Insgesamt 60 000 Palettenplätze sorgen für reichlich Platz für die durchschnittlich eingelagerte Titelmenge von 41 Millionen. Die neuen Gebäude, neue IT-Technologie, hochmotivierte Mitarbeiter sowie Qualität und Konsequenz in der permanenten Weiterentwicklung führen an die Spitze der Branche, ist Horst Keplinger überzeugt. Der schwört obendrein auf ein engagiertes Team von Mitarbeitern, die ganz nebenbei auch die kulturelle Seite am Standort selbst mit Farbe und Leinwand gestalten. Besonders stolz ist Horst Keplinger auf innovative Energiekonzepte im Neubau. Bei CVK arbeitet die erste Geothermie-Anlage dieser Größe in NRW und sorgt zu jeder Jahreszeit für bestes Klima, warme Füße oder kühlen Kopf. Keplinger: »Ich bin froh, dass wir dieses technologische Experiment zugunsten unserer Umwelt gewagt und zu Ende geführt haben.« In der Praxis: 28 Erdsonden in 130 Metern Tiefe entziehen Wärme für die Fußbodenheizung, geben im Sommer Raumwärme an die Erde ab. Das ist innovative CO2-reduzierende Technologie. Keplinger: »Bedauerlicherweise haben die Stadt Bielefeld und die Stadtwerke Bielefeld dazu einen eher kontraproduktiven Beitrag geleistet.« Die 320 CVK-Beschäftigten sehen das anders. Keplinger: »Die Erde als Partner verstehen ist bei uns kein leeres Schlagwort, sondern konsequent Wirklichkeit geworden.«
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