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Ndjengs Geburtstagsgeschenk

Oberliga: DSC Arminia II - Sportfreunde Lotte 3:0 / Zweifelhafter Elfer

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias Trainer Detlev Dammeier wollte ein überzeugendes Oberligaspiel sehen und wurde mit dem 3:0-Erfolg nicht enttäuscht. Sein Kollege Klaus Bienemann von den Sportfreunden Lotte fühlte sich indes »besch . . .« Er schob die Niederlage dem Kölner Schiri-Gespann um Thorsten Gebhardt in die Schuhe.

Wie so oft lag die Wahrheit in der Mitte. Eine ü“berzeugende Vorstellung über 90 Minuten lieferten Arminias Amateure auch gestern im Brackweder Stadion nicht ab. Sie durften sich in der Tat beim keineswegs souverän pfeifenden Schiedsrichter bedanken, der bereits in der 13. Minute nach Daniel Schernings »kraftvollem Rössl-Sprung« zwischen zwei Lotter Abwehrspieler auf Elfmeter entschied. Angesichts dieses Strafstoßes musste selbst DSC-Teammanager Hans Scholz grinsen: »Den Elfer kann man geben, muss es aber nicht:« Geburtstagskind Marcel Ndjeng (wurde gestern 25) ließ sich nicht beirren und brachte Arminia sicher vom Elfmeterpunkt mit 1:0 in Führung.
Überhaupt war »Njenger« gestern der auffälligste Armine und heimste dafür auch ein Lob von Dammeier ein: »Der Junge hat 90 Minuten vorbildlich geackert.« Kurz vor dem Pausenpfiff legte Ndjeng auf Pascal Röber ab, doch der linke Flügelflitzer, der Samstag seinen 21. Geburtstag gefeiert hatte, knallte das Leder über das Tor.
Besser machte es Röber dann in der 55. Minute. Den langen Pass von Massimo Ornatelli leitete Daniel Scherning direkt weiter, so dass Röber mit dem 2:0 keine Mühe hatte. Dieser Treffer brachte SF-Coach Klaus Bienemann wieder auf die Palme, weil er Scherning bei der Ballannahme im Abseits gesehen hatte. Diese Einschätzung teilte sein Kollege Dammeier aber nicht. »Das war ein astraines Tor. Gut vorbereitet und noch besser abgeschlossen.«
Als der Schiedsrichter zwei Minuten später auch noch Furkan Gueraslan die rote Karte für eine »zweifelhafte Handbewegung« zeigte, schien bei den Sportfreunden aus Lotte zunächst ein paar Sicherungen durchzubrennen. »Der Schiri verteilt doch für euren Spieler ein paar Geburtstagsgeschenke«, gifteten auch die Lotter Offiziellen in Richtung Bielefelder Trainerbank. Armin Perrey sorgte mit ein paar netten Worten für Ruhe.
In der letzten halben Stunde hatten die elf Arminen ihre zehn Gegner sicher im Griff. Janis Hoffmann hätte nach einem tollen Solo ebenso für eine Resultatsverbesserung sorgen können wie Massimo Ornatelli, der nach Schernings Zuspiel nur den Pfosten traf. Auf der anderen Seite bewies Julian Lüttmann, der mit 21 »Buden« die westfälische Torjägerliste anführt, keine Abschluss-Qualitäten. Nach einem der wenigen Lotter Konter schoss er aus drei Meter Entfernung nur den glänzend reagierenden Keeper Pascal Formann an.
Auf der anderen Seite ließ sich Daniel Scherning nicht lumpen. Der eingewechselte A-Junior Christian Santos legte dem DSC-Bomber Ornatellis Einleitung in den Lauf und das 3:0 war perfekt. Da gratulierte auch Klaus Bienemann: »Letztlich habt ihr verdient gewonnen.«
Arminia II: Formann, Schmidt (73. Werner), Zech, Stadel, Jörgens, Ornatelli, Danneberg, Ndeng, Yildiz (56. Hoffmann), Röber (78. Santos), Scherning.
Tore: 1:0 Ndjeng (FE 13.), 2:0 Röber (55.), 3:0 Scherning (79.).

Artikel vom 07.05.2007