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Druck in den Unternehmen wächst

Top-Manager aus OWL diskutieren über »Darwiportunismus«


Von Reinhard Kehmeier
Bielefeld (WB). Universitätsabsolventen müssen heutzutage mit viel Gegenwind in den Unternehmen rechnen. Für den in der Vergangenheit oft üblichen Aufstieg auf der Karriereleiter gibt es keine Garantie. Vielmehr müssen sie mit Dreh- und Falltüren rechnen. Beim 5. OWL-Management-Kolloquium in der Universität Bielefeld plädierte Fred G. Becker, Lehrstuhlinhaber für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bielefeld, für einen gemäßigten »Darwinismus« der Arbeitgeber. Rektor Dieter Timmermann plädierte für eine Perspektive der Absolventen »auf eine wissenschaftliche Heimat jenseits des Gehalts«. Die »Corporate Identity« - also die Unternehmensidentität - spiele vielfach bereits eine größere Rolle als höhere Gehälter.
Der designierte Bertelsmannchef Hartmut Ostrowski (Arvato), Hans-Georg Vogt (Sparkasse Bielefeld), Michael Pütz von der Firma Harting (Espelkamp) sowie der Unternehmer Heiner Wemhöner (Herford) nahmen an der Diskussion teil. Im Mittelpunkt standen Ansichten zum »Darwiportunismus«. Arbeitnehmer würden zunehmend nur auf die Besten schauen und größtmögliche Flexibilität bei Arbeitszeiten und Vergütung fordern.
Gleichzeitig würde der steigende Opportunismus der Arbeitnehmer diese Entwicklung noch fördern. Mitarbeiterbindung, Unternehmensidentifikation und Loyalität blieben dabei auf der Strecke.

Artikel vom 05.05.2007