05.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Deutsche zählen die Falter

BUND sammelt Daten über Verbreitung der Arten

Von Dietmar Kemper
Berlin (WB). Wer in seinem Garten die Brennnesseln wegrupft, beraubt Schmetterlingsraupen ihrer Nahrung. Darauf weist die Naturschutzorganisation BUND hin.

Der Mangel an Nahrung und Lebensraum habe dazu geführt, dass 80 Prozent der 190 in Deutschland heimischen Tagfalterarten in ihrer Existenz bedroht seien, sagte die Diplom-Biologin des BUND in Berlin, Christiane Bohn, dieser Zeitung. Sie rief dazu auf, wieder verstärkt einheimische Nektarpflanzen wie Flieder, Platterbse, Klee, Thymian und Weißdorn anzulegen, weil Schmetterlinge bei exotischen Arten mit dem Rüssel nicht in die Blüte gelangen könnten.
Bohn arbeitet in dem Projekt »Abenteuer Faltertage« mit. Der BUND hat für dieses Wochenende die Bevölkerung aufgefordert, Falter zu zählen. Die Zählbögen können auf der Internetseite www.abenteuer-faltertage.de heruntergeladen werden und sollen bis zum Ende der Flugsaison Ende Oktober an die Bundesgeschäftsstelle (Am Kölnnischen Park 1 in 10179 Berlin) geschickt werden. Christiane Bohn: »Die Menschen dürfen bis dahin ihre Beobachtungen in den Bogen eintragen, bei den Internationalen Faltertagen am 23. und 24. Juni zählen auch die Österreicher, Schweizer, Italiener und Zyprer mit.«
Der BUND verspricht sich davon eine Antwort auf die Frage, wo und wie oft in Deutschland Arten wie Admiral, Tagpfauenauge, Schwalbenschwanz und Zitronenfalter vorkommen. Im vergangenen Jahr zählten die Deutschen im Garten, im Park oder bei der Wanderung 16 452 Falter; darunter kamen der Kleine Fuchs mit 4606 und der Zitronenfalter mit 3646 Nennungen am häufigsten vor. In einer Broschüre informiert der BUND (Telefon: 030/27586442) über Falter und erläutert, wie Bürger einen Schmetterlingsgarten anlegen.
www.abenteuer-faltertage.de

Artikel vom 05.05.2007