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Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?

Wenn studieren die schönste Zeit im Leben ist, wie ist dann arbeiten? Forrester Consulting hat dazu eine interessante Studie erstellt.

Wie arbeiten wir in Zukunft? Vielmehr: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Wir, die »Millennials«, die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen und hoch Qualifizierten. Und inwieweit haben sich die Arbeitgeber schon auf diese Bedürfnisse eingestellt? Das haben Analysten jetzt in einer Studie zusammengetragen.
Wir wollen demnach: ein flexibles Arbeitsumfeld und eine flexible Arbeitsorganisation, die eine Balance zwischen Arbeit und Privatleben ermöglicht. Teamwork und eine Arbeitskultur, in der man sich gegenseitig unterstützt. Technologie, die auf dem neuesten Stand ist. Ein Unternehmen, das nach vorne denkt und schaut, empfänglich für neue Ideen und innovativ ist. Direkte Geschäftswege.
Hört sich alles gut an. Aber warum sollten Unternehmen diese Wünsche tatsächlich umsetzen? Besteht irgendeine Notwendigkeit? Der Studie nach schon. Denn: Die Millennials und die Generation der »Baby Boomer«, die allmählich in den Ruhestand geht, ist in Europa etwa gleich groß. 51 Millionen Millennials strömen auf den Arbeitsmarkt, während sich 48 Millionen »Baby Boomer« in den kommenden zehn Jahren zurückziehen werden. Eine sinkende Geburtenrate und ein niedriges Immigrationsniveau, addiert mit einem Mangel an hoch qualifizierten Kräften in vielen Industriezweigen, machen es für Firmen wichtiger denn je, dass sie gut ausgebildetes Personal anziehen und abfangen können.
Und? Reagieren Europas Arbeitgeber darauf? Bedingt. In Deutschland gaben 77 Prozent der Befragten (in ganz Europa waren es 1250) an, sich durchaus auf diesen Bedarf eingestellt zu haben. Sie stimmen mehrheitlich damit überein, dass eine Arbeitsatmosphäre geschaffen werde sollte, in der Kollegen sich besser unterstützen können. Und sie behaupten von sich, Hilfsmittel und Technologien wie beispielsweise eine Videokonferenz ausreichend zu nutzen. Wie gesagt: Sie behaupten.
Worauf sich die Unternehmen laut Studie mit Sicherheit und laut eigenen Aussagen noch nicht eingestellt haben: die hohe Schwundquote, weil junge Menschen häufiger den Arbeitsplatz wechseln, und flache hierarchische Strukturen.Laura-Lena Förster

Artikel vom 08.05.2007