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Neue Perspektiven
für das Leben

Coaching-Café im AWO-Haus

Bielefeld (hu). Wenn sich das Leben ändert, weil es bei der Arbeit oder in der Familie eine neue Situation gibt, verlieren manche der Betroffenen den Überblick, wissen nicht, wie sie mit dem Ungewohnten klar kommen sollen. Hilfe können sie künftig beim Coaching-Café erhalten, das das Mehrgenerationenhaus Heisenbergweg neu anbietet.

Zum ersten Mal war die Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt am Samstag Treffpunkt für das Coaching-Café. »Seit dem wir im Herbst zum Mehrgenerationenhaus geworden sind, wollen wir Angebote für Menschen jeden Alters machen. Und dazu passt das Coaching-Café sehr gut«, erklärt Hausleiterin Marianne Damaschke.
Denn willkommen sind bei dem Café alle Altersgruppen - von Schülern, die mit den Lehrern oder Eltern nicht mehr zurecht kommen, bis hin zu Menschen, die aus dem Beruf in den Ruhestand gegangen sind und nun ihr Leben neu gestalten müssen.
Hilfe bieten in dem Café dann mehrere Berater - die so genannten Coaches - mit unterschiedlichen Schwerpunkten an. Gemeinsam haben sie jedoch, dass sie keine vorgefertigten Lösungen präsentieren, sondern den Ratsuchenden neue Perspektiven eröffnen wollen, erläutert Monica Helbing, eine der Coaches. »Wir zeigen die Möglichkeiten und Wege auf und begleiten die Menschen, so dass sie selbst eine Lösung finden.«
Schwerpunkt bei der Beratung von Monica Helbing ist der Bereich der Arbeitswelt. Etwa, wenn jemand befördert wurde und nun einen neuen Umgang mit den Kollegen finden muss. Hilfe gibt sie aber auch Jugendlichen, die auf der Suche nach dem richtigen Job sind. Und auch im Privaten leisten die Coaches Unterstützung. »Eine Familie habe ich bei einer Feier beraten, die die Tochter für den Geburtstag ihrer Mutter ausgerichtet hat. Da gab es im Vorfeld so viel zu tun und eine so hohe Erwartungshaltung, dass es an dem Tag des Festes zu sehr vielen Spannungen kam«, nennt die Beraterin ein Beispiel.
So reicht die Palette der Coaching-Fachleute bis hin zu ganz speziellen Problemen. »Einer bietet etwa sehr gute Hilfe für Menschen, die Probleme mit der Seekrankheit haben«, sagt Marianne Damaschke.
Im Rahmen des Cafés haben Interessierte die Möglichkeit, kostenlos und vertraulich mit den Coaches zu sprechen. Jedes Gespräch, so Beraterin Gudrun Pelster, dauert etwa 15 bis 20 Minuten. »Ziel ist es, dass der Betroffene anschließend mit der Lösung für zumindest eine Frage nach Hause geht.« In einem zweiten Gespräch wird dann überprüft, ob diese Lösung auch umgesetzt werden konnte.
Mit der Resonanz bei dem ersten Coaching-Café am Samstag, bei dem acht Berater zur Verfügung standen, war Marianne Damaschke zufrieden. »Es sind verschiedenste Leute gekommen, darunter Berufstätige, Arbeitslose, Hausfrauen und ältere Menschen. Also eine Mischung, wie wir sie uns wünschen.«
Jeweils vier Mal im Jahr immer samstags von 14 bis 17 Uhr soll das Café, das vom Verband »Open Coaching« unterstützt wird, künftig angeboten werden. Die nächsten Termine sind am 1. September und am 24. November.

Artikel vom 07.05.2007