Ältester Teilnehmer 86 Jahre - Rundkurs am Obersee
Bielefeld (hu). Fast 1000 Meter lang war der Rundkurs am Obersee in Schildesche, auf dem am Samstag 35 Senioren der Alteneinrichtung »Anders alt werden« unterwegs waren. Bei dem ungewöhnliche Sponsorenlauf sammelten sie mehr als 1000 Euro für das Kinderhilfswerk Unicef und die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Vilsendorf.
Start und Zielpunkt für jede der Runden war an der Gaststätte Seekrug. Von da aus ging es bei strahlendem Sonnenschein am See entlang und durch die Wiesenlandschaft nördlich des Obersees. Das besondere des Sponsorenlaufs: Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 75 Jahren. »Der älteste Teilnehmer ist 86 Jahre alt«, erklärte Peter von Becker, der selbst in der Alteneinrichtung am Kapellenbrink wohnt und den Lauf mit ins Leben gerufen hatte. Jeder der Senioren konnte selbst entscheiden, wie viele Runden er laufen wollte, höchstens eine Stunde lang durften die Teilnehmer jedoch unterwegs sein. »Ich muss mal sehen, wie viele Runden ich noch schaffe«, sagte die 84-jährige Margret Epping, nachdem sie die ersten 1000 Meter absolviert hatte. Für jede Runde spendeten die Sponsoren - vor allem Arztpraxen, Physiotherapeuten und Geschäfte aus Schildesche und Vilsendorf - eine vorher individuell festgelegte Summe. An drei Stellen auf der Strecke konnten sich die Senioren, die als Fußgänger, Jogger, Walker oder sogar mit Rollator unterwegs waren, mit einem Stempel die absolvierte Distanz bestätigen lassen. Außerdem gab es Verpflegungsstationen, an denen sich die Teilnehmer mit Getränken versorgen konnten. Für Christoph Berthold von der Unicef-Arbeitsgruppe Bielefeld war der Sponsorenlauf ein einzigartiges Ereignis. »Das ist bundesweit vermutlich die erste Veranstaltung dieser Art. Sponsorenläufe gibt es zwar viele, aber dass dabei Senioren unterwegs sind, ist außergewöhnlich.« Entstanden war die Idee zu dem Lauf im Januar, erklärte Joachim Cremer, Pastor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Vilsendorf. »Bei einer Gemeindeversammlung haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir mittelfristig die Finanzkrise der Gemeinde bewältigen können. Um das zu schaffen, ist der Lauf eine von mehreren Ideen«, so der Pastor. Der Erlös aus dem Spendenlauf stand am Wochenende noch nicht genau fest, da in den vergangenen Tagen immer noch weitere Spendenzusagen eingegangen seien, erklärte Peter von Becker. »Es werden auf jeden Fall aber mehr als 1000 Euro zusammenkommen«, war der Initiator zuversichtlich. Jeweils zur Hälfte geht das Geld an die Vilsendorfer Gemeinde und Unicef. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen wird das Geld zu Bau von Schulen in Afrika einsetzen, erläuterte Christoph Berthold. Der Sponsorenlauf am Obersee, so die Organisatoren, soll kein einmaliges Ereignis bleiben. Pastor Cremer: »Wir möchten, dass er jährlich im Wechsel von der Alteneinrichtung Kapellenbrink und unserer Gemeinde ausgerichtet wird.«
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