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Menschen in
unserer Stadt
Thomas Mecha
Abiturient

Noch steht für Thomas Mecha das Abitur im Vordergrund - die letzten Prüfungen stehen am Mittwoch und in der kommenden Woche an - doch schon jetzt hat er angefangen, sich eine neue Sprache anzueignen. »Ich lerne gerade Kisuaheli, zumindest einige der üblichen Redewendungen«, erzählt der 19-Jährige, der - noch - die Marienschule in Schildesche besucht.
Im September wird er für 13 Monate in die kenianische Hauptstadt Nairobi gehen, um dort als Missionar auf Zeit zu arbeiten. »Der andere Dienst im Ausland«» nennt sich dies und ist, wie Thomas Mecha erklärt, für ihn ein Ersatz zum Zivildienst - ein Dienst, den er völlig unentgeltlich leisten wird. »Für die Comboni-Missionare werde ich dort in einem Waisenhaus arbeiten, in dem die Kinder resozialisiert werden sollen.«
Die meisten der Kinder dort lebten, nachdem ihre Eltern gestorben waren, längere Zeit auf der Straße und haben nun Schwierigkeiten, sich wieder in einer Familie zurecht zu finden. Dies zu ändern, dabei will Thomas Mecha mithelfen. »Ziel ist, dass die Kinder anschließend in den Familien von Verwandten leben können.« Um mit den Kindern leichter ins Gespräch zu kommen, lernt er nun die in Kenia gängige Sprache Kisuaheli. »Die Amtssprache ist zwar Englisch, aber der Kontakt fällt so natürlich leichter«, erklärt er.
Dass er nach dem Abitur ins Ausland möchte, das steht für den 19-Jährigen, der in seiner Freizeit gerne Basketball und Streetball spielt, schon seit drei Jahren fest. Sein Interesse für Entwicklungspolitik hat ihn darauf gebracht, und auch beruflich will er später in der Entwicklungshilfe oder im Friedensdienst arbeiten. Am liebsten ebenfalls in Afrika.
Nun, da er die Bestätigung für seinen Aufenthalt in Nairobi in der Tasche hat, überwiege die Freude darüber. »Auch, wenn ich meine Familie dann 13 Monate nicht sehen werde«.
Bis es jedoch soweit ist, will Thomas Mecha die Zeit nach den bestandenen Abiturprüfungen nutzen, um mit Freunden zu reisen. An die Ostsee, nach Berlin und Hamburg soll es gehen, denn die großen Städte haben es dem Schüler angetan. »Dann kann ich noch einmal entspannen, bevor ich nach Afrika fliege.« Hendrik Uffmann

Artikel vom 07.05.2007