SC Paderborn 07: Spielersuche beendet - kein Kontakt zu Fatmir Vata
Von Matthias Reichstein Paderborn (WB). Die komplette Bank-Besetzung sprang auf und stürmte aufs Freiburger Feld. Nach dem späten Siegtreffer von Timo Röttger (93.) brachen beim Zweitligisten alle Dämme und die Bilder am Freitagabend machten eins sehr deutlich: Der Kader des SC Paderborn 07 ist auch ein Team.
»Die Jungs halten unglaublich zusammen«, bestätigt Trainer Holger Fach die Eindrücke, die der SCP im Badenova-Stadion hinterließ. Das gilt für das gesamte Aufgebot und überrascht, denn unter Fachs Führung war zwar der SCP bei zwei noch ausstehenden Meisterschaftsspielen schon jetzt erfolgreicher (23 Punkte bei einer Auswärtspartie mehr) als in der Hinrunde, der seit dem 3. Januar agierende Fußballlehrer zog aber auch sehr schnell einen klaren Strich. Mit Lionel Djebi-Zadi, Fumaca, Yilmaz Örtülü und später auch Dion Esajas wurden vier Spieler früh aussortiert. Andere, wie Mehmet Dragusha (kein Einsatz), Hüzeyfe Dogan (17 Minuten), Jérôme Colinet (69), Thomas Bröker (acht Einsätze) oder Dennis Schulp (neun) zählten nie zum Stammpersonal. Und das, obwohl Fach wegen vieler Verletzungen und Sperren immer wieder umbauen musste. Bis auf Dogan haben alle zuletzt Genannten zwar noch einen Vertrag für die neue Saison, doch die wenigen Einsätze waren ein klares Signal: Wer am Ende der Serie gehen will, der kann das tun. Der insgesamt einmal 29 Spieler umfassende Kader soll ohnehin auf 24 reduziert werden. Statt auf Quantität möchte Paderborns Retter auf Qualität setzten: »Wir wollen und wir müssen uns verstärken. Die zweite Liga wird in der neuen Saison eine Klasse stärker sein, die Schere wird noch weiter auseinander gehen.« Damit meint der 44-Jährige die schon jetzt vorhandene Zweiklassengesellschaft im Bundesliga-Unterhaus. Zehn Klubs kämpfen seiner Meinung nach bis Mai 2008 um den Aufstieg, acht gegen den Abstieg. »Und davon wird die Hälfte das Rennen verlieren«, macht der Coach eine ganz einfach Rechnung auf. Auch deshalb hat der kleine SCP (nur einen Acht-Millionen-Euro-Etat) sehr früh seine Personalplanungen abgeschlossen. »Wir wissen, wen wir wollen und haben entsprechende Angebote gemacht«, sagt Fach und fügt hinzu: »Jetzt müssen die Spieler aber noch ja sagen.« Und genau da gibt es Probleme. Die sind zum Teil auch hausgemacht, denn der SCP verfügt weder über vernünftige Trainingsbedingungen noch über ein zweitligataugliches Stadion. Genannt werden viele Namen, bis auf David Siradze (Aue) konnte der SCP aber noch keinen Vollzug melden. Die hoch gehandelten Burghauser Marek Kejci (eher nicht) und Dragan Bogavac (zu teuer) sollen nicht mehr erste Wahl sein, Bekim Kastrati (Eintracht Braunschweig) auch nicht. Ebensowenig Fatmir Vata. Bielefelds Albaner (Vertrag bis 2008) bezeichnet Fach zwar als »interessanten Spieler«, einen Kontakt gibt es aber nicht. Der 35-jährige Vata, von DSC-Trainer Ernst Middendorp ausgemustert, scheint dagegen verhandlungsbereit zu sein. »Ich möchte Fußball spielen und nicht meinen Vertrag bei Arminia auf der Tribüne aussitzen.« Das klingt gut, sein Alter und die Schwere seiner letzten Verletzung (Kreuzbandriss) aber nicht.
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