05.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Top-Favorit oder Fan-Liebling?

Finale beim RTL-Wettbewerb »Deutschland sucht den Superstar« in Köln

Von Carsten Rave
RTL, Samstag, 20.15 Uhr: Es wirkt schon ein bisschen wie Routine. An diesem Samstag ermitteln die Zuschauer bereits zum vierten Mal den Sieger im Wettbewerb »Deutschland sucht den Superstar« (DSDS).

Ob es Mark Medlock (28) oder Martin Stosch (16) ist, wird erst am späten Abend feststehen. Eines gilt aber aber jetzt schon als sicher: Der Gewinner der Veranstaltung heißt RTL, denn der Sender hat mit der »Superstar«-Suche wieder sein Profil geschärft und höchstwahrscheinlich auch seinen Umsatz gesteigert. Übrigens: Jeder Auftritt der zehn Finalisten pro Mottoshow wird mit etwa 1600 Euro Gage honoriert.
RTL durfte sich auch in der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit als Sieger fühlen. Denn dank der Diskussionen rund um »DSDS« wurde der Sender wieder zum Gesprächsthema, auch wenn RTL zum Teil hart an die Toleranz-Grenzen ging. Zu Beginn der Show erregte Juror Dieter Bohlen den Unmut der Medienwächter, als er mit deftigen Sprüchen über einige junge Kandidaten lästerte. Kurz nach der drittletzten Ausgabe ließ RTL eine Bombe platzen, als bekannt wurde, dass der Sender sich vom Rockmusiker Max Buskohl trennte, weil der wiederum Bedingungen gestellt hatte. Für Buskohl rückte der vom Publikum abgewählte, blassere Martin Stosch nach, der aber dennoch über genügend Fans verfügte, um in der vorletzten Runde Lisa Bund rauszukegeln.
Das Publikum und die Experten haben bei der Suche nach einem neuen »Superstar« musikalisch ein Wechselbad der Gefühle durchgemacht. Denn mit Francisca Urio und zuletzt Lisa Bund haben zwei hoch begabte und von der Jury favorisierte Kandidatinnen das Feld räumen müssen, weil ihnen die Fans nicht den Rücken stärkten. Damit wird wieder ein Mann »DSDS«-Sieger, bedingt durch den einfachen Umstand, dass deutlich mehr Frauen anrufen als männliche Fans. Dem Nachrücker Stosch wars peinlich: »Ich habe ein schlechtes Gewissen, Lisa hätte es mehr verdient, im Finale zu stehen, als ich«.
Er muss nun gegen den haushohen Favoriten Mark Medlock antreten, dem die Unterstützung von Juror Bohlen sicher ist, denn dieser wird dem Vernehmen nach Medlocks Musik in Zukunft produzieren. Deswegen hat er bereits Medlocks möglichen Siegertitel (»Now or Never«) geschrieben, den der Finalist in der Finalshow singen wird. Außerdem tritt er mit »Wonderful World« von Louis Armstrong und »Easy« von Lionel Richie auf. Konkurrent Stosch versucht sein Glück mit »Life Is A Rollercoaster« von Ronan Keating, »Crazy Little Thing Called Love« von Queen und dem für ihn geschriebenen Titel »I Can Reach Heaven From Here«.

Artikel vom 05.05.2007