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Für eigenen Kandidaten: Ralf SchulzeFür bürgerliche Lösung: Johannes Delius

BfB will 2009 eigenen
OB-Bewerber aufstellen

Verzicht auf Mitarbeit in Findungskommission


Bielefeld (MiS). Eine Mitgliederversammlung der Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB) hat sich mit deutlicher Mehrheit dafür ausgesprochen, bei der Kommunalwahl 2009 mit einem eigenen Oberbürgermeister-Kandidaten ins Rennen zu gehen. Der Vorsitzende Johannes Delius konnte sich mit seiner Meinung nicht durchsetzen, die Wählergemeinschaft solle in einer Findungskommission mit CDU und FDP einen gemeinsamen Kandidaten suchen, um so die Aussichten eines bürgerlichen Bewerbers zu stärken.
Von 34 anwesenden Mitgliedern stimmten 28 für einen eigenen OB-Kandidaten, fünf für Delius' Linie. Es gab eine Enthaltung.
Bereits in der vorausgegangenen Debatte hatte sich das Ergebnis abgezeichnet. BfB-Ratsfrau Dorothea Becker erklärte, wenn die BfB weiter ideologiefrei agieren wolle, müsse sie auch in der Kandidatenfrage Selbständigkeit beweisen. »Wenn wir keinen eigenen Kandidaten aufstellen, gehen wir im Wahlkampf 2009 unter«, meinte Vorstandsmitglied und Kommunalpolitiker Gerd-Peter Grün. Hintergrund: Voraussichtlich wird die Kommunalwahl 2009 zusammen mit der Bundestagswahl stattfinden. Viele BfB-Mitglieder sehen die Gefahr, dass die Wählergemeinschaft ohne eigenen Spitzenmann nicht ausreichend von den Wählern wahrgenommen werde.
Delius hatte zuvor erklärt, die Bürgergemeinschaft solle keinen Kandidaten unterstützen, der sich nur über eine Partei definiere, vielmehr eine Persönlichkeit, die dem Anforderungsprofil der Wählergemeinschaft entspreche: »Wer diesen Kandidaten vorschlägt, ob er sich selbst bewirbt, das sollte uns egal sein.« Lediglich SPD-OB-Bewerber Peter Clausen erteilte er eine Absage: »Er hat mehr das Wohl der SPD im Auge als das der Stadt.«
BfB-Ratsfraktionschef Ralf Schulze, der ebenfalls einen eigenen Oberbürgermeister-Kandidaten favorisiert, sagte, wer ins Rennen gehe, solle nun in Ruhe entschieden werden.

Artikel vom 04.05.2007