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Bielefeld soll Spielort der Frauen-WM werden

CDU und SPD stimmen für Bewerbung - Stadt rechnet mit Kosten von bis zu zwei Millionen


Bielefeld (MiS). Bielefeld soll sich als Austragungsort der Frauen-Fußballweltmeisterschaft 2011 bewerben. Das beschloss der Hauptausschuss des Rates gestern in einer Sondersitzung mit den Stimmen von CDU und SPD. Grüne und Bürgergemeinschaft sagten nein.
Ein Spiel dauert 90 Minuten. Ein Grundsatz, den sich gestern auch die Politiker für ihre Sitzung zu eigen machten - einschließlich einer 15-minütigen Pause, sprich: Sitzungsunterbrechung. Die Verwaltung hatte Probleme mit dem von der CDU eingebrachten und von den Sozialdemokraten begrüßten Antrag, wonach Bielefeld Marketing mit Unterstützung des DSC Arminia Sponsoren einwerben sollen. Schließlich kalkuliert das Rathaus mit Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro, die auf die Stadt zukommen könnten, und Geldgeber sind bisher nicht in Sicht . Deshalb hatte Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) eine Bewerbung bereits vergangene Woche abgelehnt.
Die Stadt muss sich bis heute, dem letztmöglichen Bewerbungstermin, verpflichten, für die Kosten einzustehen. Der DSC Arminia hatte die Politiker kurz vor der Sitzung mit einer Mail überrascht, in der der Verein klarstellte, für keinerlei Ausgaben aufkommen zu können. Die in der »Halbzeitpause« gefundene Lösung: Am Ende fehlende Gelder werden nun doch von der Stadt übernommen, 2010 und 2011 im Etat ausgewiesen.
Während Ralf Nettelstroth (CDU) und Peter Clausen (SPD) die Austragung von Spielen der Frauen-WM als große Chance für Bielefeld beschrieben, kritisierte Inge Schulze (Grüne) die Bedingungen, die einseitig zu Lasten der Stadt gingen. Ihr Namensvetter Ralf Schulze (Bürgergemeinschaft) bezeichnete die Werbewirksamkeit der Frauen-WM für Bielefeld als »gleich null«. Oberbürgermeister David sagte, es sei »traurig«, dass Stadt, Bielefeld Marketing und Arminia das Risiko nicht wirklich gemeinsam teilten.
Clausen forderte dagegen ein »Go-Signal« aus Bielefeld. Nettelstroth erklärte, Bielefeld könne über Jahre von einer WM-Teilnahme profitieren.
Im August entscheidet sich, ob Deutschland die Frauen-WM austragen darf. 23 Städte wollen Spielorte werden. Der DFB will zehn auswählen. Die Kommunen müssen sich den strengen FIFA-Regeln beugen. Eigenes Sponsoring rund ums Stadion ist ausgeschlossen. Nur zehn Prozent aus dem Ticketverkauf gehen an den Ausrichter am jeweiligen Spielort.

Artikel vom 04.05.2007