04.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Freiraum zum Träumen

Kindgerechte Lesung in der Grundschule Oldentrup

Oldentrup (cb). »Träumst Du schon wieder?« Ein Satz, der Kindern das Träumen verlernt. Träumen ist wichtig für die Seele, Kreativität und einen gesunden Lebensplan. Das Lesen kann den Kleinen (und Großen) diesen Freiraum zurückgeben, erklärt der Kinderbuch-Autor Ulli Schubert.
Dieser wurde von der sehr engagierten Bücherstube Heepen angeheuert, um in den Grundschulen vor Ort den Kindern zwischen sieben und zehn Jahren vorzulesen. »Mit einer Lesung kann man bei Kindern wesentlich mehr erreichen, als wenn man ihnen 100 mal sagt, dass sie lesen sollen«, berichtet der 48jährige Autor. Leider haben die Schulen zu wenig Geld zur Verfügung, um sich solche Dinge leisten zu können. Wenn Kinder Spass am Lesen entwickelt haben, werden die Mehrzahl von ihnen das Lesen auch nach jahrelanger Pause meistens wieder aufnehmen. Das Leseverhalten der Kinder ist sehr bedeutsam. Neben dem Träumen können Bücher einem Lösungsansätze bei Fragen und Problemen bieten. »Es wäre schade, wenn dieser wichtige Ansatz den Kindern verloren ginge«, so Schubert.
Die Eltern müssen jedoch auch mehr mit einbezogen werden. Heutzutage lesen diese ihren Kindern wesentlich weniger vor und lesen selber weniger. Die Kleinen schauen den Großen alles ab. Lesen diese wenig oder gar nicht, machen die Kinder das auch nicht. »Es sollte beim Einkaufsbummel normal sein, dass man neben dem Besuch bei C&A auch in eine Bücherrei geht«, meint der Autor. Vielleicht hilft die heute in der Oldentruper Grundschule stattgefundene Lesung weiter. Die Kinder waren begeistert. Die Geschichten über Fußball oder Annäherungen zwischen Mädchen und Jungen wenden sich an die Bedürfnisse dieser Altersgruppe. »Herr Schubert erzählt so lebendig in seinen Büchern und auch in seiner Lesung. Er zieht die Kinder mit und trifft ihren Nerv«, erzählt die ortsansässige Grundschulleherin Barbara Alberth.
Einige begeisterte Kinder werden ihren Eltern heute vom Lesen und Büchern berichten. Vielleicht trifft man in den nächsten Tagen Eltern mit ihren Kindern nach dem Einkauf bei C&A auch in einem Bücherladen. Wenn der Lehrplan in Deutschland wie geplant durchgeführt werden würde, würde jedes Jahr eine Lesung in den Schulen stattfinden, wodurch das Leseverhalten beeinflusst werden könnte. Doch dafür muss Geld von den Ländern aufgewandt werden. »Schön wär«s ja«, meint wohl nicht nur der Autor.

Artikel vom 04.05.2007