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Warnstreiks ausgeweitet

Tausende in OWL

Bielefeld/Sindelfingen (WB/ef). Begleitet von massiven Warnstreiks auch in Ostwestfalen-Lippe hat gestern Nachmittag die entscheidende fünfte Runde der Tarifverhandlungen für die deutsche Metall- und Elektroindustrie in Sindelfingen begonnen.

Die Gespräche wurden am Abend unterbrochen. Die Verhandlungsführer von IG Metall und Südwestmetall, Jörg Hofmann und Stefan Roell, unterrichteten ihre Gremien über den Stand der Verhandlungen. Von Beobachtern wurde die Unterbrechung als ein gutes Zeichen gewertet.
Die Gewerkschaft forderte für die bundesweit 3,4 Millionen Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber bieten 2,5 Prozent mehr Entgelt und einen Konjunkturbonus von 0,5 Prozent. An den Warnstreiks beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 200000 Beschäftigte.
In Bielefeld, Schloß Holte, Steinhagen und Werther nahmen mehr als 4300 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie an den Warnstreiks teil. Betroffen waren Firmen wie Benteler, Böllhoff, Gildemeister, Miele und Thyssen-Krupp. Im Kreis Paderborn legten etwa 1500 Beschäftigte zeitweise die Arbeit nieder. In Bünde beteiligten sich 150 Mitarbeiter des Küchengeräteherstellers Imperial an einer einstündigen Protestaktion.
Zusätzlich fanden in Bielefeld zwei Demonstrationszüge und Kundgebungen mit 2500 Teilnehmern statt. Harry Domnik, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Bielefeld erklärte, es habe in den Händen der Arbeitgeber gelegen, diese massiven Warnstreiks zu verhindern: »Sie hätten nur ein Angebot unterbreiten müssen, das diesen Namen auch verdient.«

Artikel vom 04.05.2007