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Carnival mit Hanswurst,
Pickelhering und Narren

Mehr als 60 Gruppen ziehen durch die Innenstadt

Bielefeld (bp). 60 Gruppen, drei Viertel davon aus Bielefeld und OWL, mit gut 1500 Teilnehmern werden bei der Parade des »Carnivals der Kulturen« am Samstag, 2. Juni, durch die Stadt ziehen. Tausende wollen am Straßenrand feiern.

Es ist der 11. Carnival, und die Elf habe eine besondere Bedeutung, sagen Uschi Dresing und Paul McLaren von den veranstaltenden »Shademakers«: »Es ist der Legende nach das Geburtsjahr des Narren.«
Deshalb steht der Carnival in diesem Jahr unter dem Motto »Narrenmutter, Hanswurst, Pickelhering« - traditionsreiche Narrenfiguren. Einige der beteiligten Gruppen hätten das Motto auch aufgegriffen, für sich interpretiert und - sichtbar - umgesetzt. Besucher dürfen sich aber auch auf internationale Gruppen freuen - eine von ihnen reist eigens aus dem Kongo an.
Die »Shademakers« werden unter anderem vom Land Nordrhein-Westfalen und vom Arts Council of England unterstützt, die Grundfinanzierung aber sichert jetzt im fünften Jahr die Stiftung der Sparkasse Bielefeld. Manfred Brinkmann als Sprecher der Stiftung: »Wir wollen Sinnvolles bewegen und Mehrwert schaffen - das lohnt sich beim Carnival.« Die »Shademakers« seien zu Botschaftern der Stadt geworden.
Dennoch werde auch in diesem Jahr im Rahmen der Parade eine Spendensammlung durchgeführt, sagt Michael Lesemann vom Kulturbüro des »Welthauses«, zuständig für das Programm im Raspi-Park und die Salsa-Abschlussparty (Programmbox auf dieser Seite). »Wenn es regnet, müssen wir mit einem unkalkulierbaren Defizit fertig werden - so wie 2005.« Im letzten Jahr seien bei der Sammlung knapp 4000 Euro zusammengekommen. Das »Welthaus« ist froh auch über die Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern. Marianne Koch (»Welthaus«): »40 von ihnen sind im Einsatz, dazu kommen 20 Ordner des CVJM, die uns 160 Arbeitsstunden schenken.«
Geboten werde »Theater, Tanz, Akrobatik, Kostüme, Musik«, verspricht Uschi Dresing. Bei all den farbenprächtigen Eindrücken dürften die Anliegen der »Shademakers« jedoch nicht in Vergessenheit geraten. Uschi Dresing: »Die Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern und die Förderung und Qualifizierung von Jugendgruppen.«
Die Workshops finden künftig nicht mehr auf dem GAB-Gelände an der Meisenstraße statt. Die »Shademakers« planen die Eröffnung eines Künstlerhauses in Detmold-Berlebeck.

Artikel vom 04.05.2007