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Landtag streitet über Sprachtests

Die Opposition spricht von einem »ungeeigneten Großversuch«


Düsseldorf (dpa). Die Sprachtests für Vierjährige in Nordrhein-Westfalen haben im Landtag einen heftigen Streit zwischen Regierung und Opposition ausgelöst.
SPD und Grüne warfen der Regierung vor, 180 000 Kinder als »Versuchskaninchen« in einen ungeeigneten Großversuch geschickt zu haben. Familienminister Armin Laschet (CDU) verteidigte den Test als angemessen und notwendig. »Kein Kind ist durchgefallen«, versicherte er. Nordrhein-Westfalen hatte als erstes Bundesland verpflichtende Sprachtests für alle Vierjährigen eingeführt.
Damit soll festgestellt werden, welche Kinder vor der Einschulung eine Sprachförderung brauchen. Die erste Testrunde in den Kindergärten hatte ergeben, dass bei mehr als jedem zweiten Kind Zweifel bestehen, ob es ausreichend gut Deutsch spricht. Etwa 91 000 Kinder werden deshalb in den kommenden Wochen noch einmal genau von einem Lehrer geprüft.
Damit müssen deutlich mehr Kinder als erwartet in die zweite Runde des Tests. Die Landesregierung führt dies auf die Vorsicht von Erzieherinnen und Lehrern zurück. Sie wollten keinem Kind die Chance auf Förderung verbauen, sagte Laschet. Deshalb sei das Ergebnis der ersten Runde »keine Katastrophe«.

Artikel vom 04.05.2007