07.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Dortmund denkt nur an Schalke

Noch ein Finale nach der Rettung

Wolfsburg (dpa). Das eine Endspiel war eben erst vorbei, da hatten sich schon die nächsten 90 Minuten in den Köpfen der Spieler von Borussia Dortmund fest gesetzt.
»Das war Schwerstarbeit. Jetzt kommt das wichtigste Spiel der Saison. Gegen Schalke müssen wir gewinnen«, meinte Verteidiger Dede nach dem 2:0 beim VfL Wolfsburg, mit dem sich der BVB endgültig vor dem Abstieg gerettet hat. Auch VfL-Trainer Klaus Augenthaler nahm sein Team nach der neuerlichen Pleite in die Pflicht. »Die Mannschaft weiß, was die Stunde geschlagen hat«, sagte der Coach vor dem Abstiegsfinale bei Alemannia Aachen.
Die Ansage der Borussen klang wesentlich überzeugender. Ebi Smolarek (12.) und Nelson Valdez (90.+1) verliehen einem soliden Auftritt zahlenmäßigen Ausdruck und veranlassten Trainer Thomas Doll zu Superlativen. »Ich bin sehr glücklich, auch weil es für mich eine Hammersaison war - mit zwei Vereinen«, gab er zu. Das verbesserte Abwehrverhalten sei ausschlaggebend gewesen und die gute Moral: »Alle zogen voll mit.«
Das sah Abwehrchef Christoph Metzelder genauso und machte den Geist, den man der Mannschaft zwischenzeitlich bereits abgesprochen hatte, am ausufernden Jubel über das erste Saisontor von Valdez fest. »Wir haben immer zu ihm gehalten. Ich glaube, heute ist er der glücklichste Borusse«, befand Metzelder. Der umstrittene Angreifer nahm die Geste mit Genugtuung auf. »Das war ein Befreiungsschlag für mich. Wenn ich als Joker ins Spiel komme, ist der Druck nicht so groß. Das bekommt mir sehr gut.«
Darum dürfte er am Samstag gegen den Erzrivalen wieder zweite Wahl sein -Êim Gegensatz zu Metzelder. »Nach der kleinen Serie, die uns keine mehr zugetraut hat, ist das Selbstvertrauen zurück. Ich denke, wir werden ein guter Gegner sein«, versprach der zu Real Madrid abwandernde Nationalspieler vor seinem letzten Auftritt im heimischen Stadion.
Einen Gang in der Volkswagen Arena haben auch die »Wölfe« noch vor sich. Das könnte am 19. Mai aber gegen Werder Bremen schon der vorerst letzte in der Bundesliga sein, wenn die Niedersachsen in Aachen ihr Drei-Punkte Polster auf den Aufsteiger verlieren. »Noch haben wir alles in der Hand. Das ist das wichtigste«, glaubt Torhüter Simon Jentzsch.

Artikel vom 07.05.2007