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Ein 0:9 war möglich

Kellerduell in Frankfurt: Aachen völlig überfordert

Frankfurt/Main (dpa). Als die Profis von Eintracht Frankfurt nach der Fußball-Gala ihren Befreiungsschlag ausgelassen feierten, schlichen die gedemütigten Spieler von Alemannia Aachen desillusioniert vom Feld.
Mit dem 4:0 im Kellerduell schossen sich die Frankfurter aus der unmittelbaren Gefahrenzone und den Aufsteiger fast schon in die Zweitklassigkeit zurück. »Wir stehen mit einem Bein in der 2. Liga. Nach solch einem Spiel stellt sich natürlich die Frage, ob wir die Qualität für die Bundesliga haben«, sagte Aachens Mittelfeldspieler Sascha Rösler.
Lediglich der starke Torwart Kristian Nicht und das Pech der Hausherren, die drei Mal die Latte trafen, verhinderten ein noch schlimmeres Debakel für die völlig überforderten Aachener. »Nach dieser Leistung macht nichts Hoffnung, dass wir die letzten zwei Spiele gewinnen«, sagte Sportdirektor Jörg Schmadtke. »Wir hätten hier auch 0:8 oder 0:9 verlieren können«, räumte Rösler ein.
Mit 33 Punkten stehen die Aachener weiter auf einem Abstiegsplatz und müssen am kommenden Wochenende das »Endspiel« gegen den Tabellennachbarn VfL Wolfsburg (36) gewinnen, um sich die letzte Chance zu erhalten. »Es fällt schwer, so kurz nach dem Spiel Durchhalteparolen auszugeben. Jetzt heißt es aufzustehen. Wir haben die Pflicht, nächste Woche am Tivoli eine gute Partie abzuliefern und mit einem Sieg dafür zu sorgen, dass wir am letzten Spieltag noch in der Verlosung sind«, sagte Trainer Michael Frontzeck.
Eine Rückkehr des suspendierten Nationalspielers Jan Schlaudraff schlossen der Trainer und der Sportdirektor trotz der prekären Situation aus. »Ich denke nicht, dass das noch was wird«, sagte Frontzeck. Noch deutlichere Worte fand Schmadtke: »Es ist davon auszugehen, dass Schlaudraff nicht zurück kommt. Wir treffen nicht jede Woche neue Entscheidungen.«
Während der zum Rekordmeister Bayern München wechselnde Schlaudraff die Demütigung seiner Teamkollegen, die das Spiel nach einer Roten Karte für Alexander Klitzpera (56./Notbremse) zu Zehnt beendeten, auf der Tribüne verfolgte, glänzte Frankfurts Sorgenkind Albert Streit auf dem Rasen. Der zuletzt für drei Spiele ausgemusterte Mittelfeldspieler bereitete zwei Tore vor und unterstrich, wie wichtig er für die Hessen ist. »Er hat gut gespielt«, sagte Trainer Friedhelm Funkel.
Der konnte die Partie entspannt verfolgen. Die Tore von Benjamin Huggel (3.), Aleksandar Vasoski (30.), Naohiro Takahara (57.) und Benjamin Köhler (80.) drückten die Überlegenheit auch zahlenmäßig aus. »Heute ist ein schöner Tag, weil wir einen großen Schritt dahin gemacht haben, wo wir hin wollen: über dem Strich zu stehen«, sagte Funkel.

Artikel vom 07.05.2007