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»Konkurrenz geschürt«

Ernst Middendorp freut sich über einige Alternativen

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Selbst im Überschwang der Gefühle behielten die Arminen am Sonntag einen kühlen Kopf: »Noch sind wir nicht am Ziel«, warnte Trainer Ernst Middendorp nach dem 3:2 gegen Bremen vor zu großer Sorglosigkeit. »Das eine oder andere Pünktchen müssen wir noch holen.«

Der Bielefelder Fußball-Lehrer sieht denn auch keine Probleme, die Spannung in dieser Woche hochzuhalten. Obwohl gestern Mathias Hain (rechte Schulter geprellt), Jörg Böhme (Blockade der Rückenmuskulatur) und Tobias Rau (dicker Knöchel) nicht trainierten, Sibusiso Zuma lediglich eine spezielle koordinative Übungsstunde mit Frank Eulberg absolvierte, entging dem geübten Auge des Chefcoaches nichts. Middendorp duldete keine Nachlässigkeiten. Seine Stimme war nicht zu überhören, wenn ihm das Abwehrverhalten nicht passte.
Drei Punkte will Arminia so schnell wie möglich verbuchen und den Klassenerhalt nicht dem Zufall überlassen. »Unser nächstes Spiel ist an diesem Sonntag in Leverkusen. Je früher wir am Ziel sind, desto besser«, sind sich Middendorp und Mathias Hain einig, dass sie die endgültige Rettung nicht auf das folgende Heimspiel gegen Hannover 96 oder gar auf den Saisonausklang in Schalke vertagen wollen. Und der Kapitän sieht die Kollegen beflügelt: »Unsere Erfolgsserie hat der Mannschaft das nötige Selbstvertrauen gegeben. Wir werden auch in Leverkusen erfolgreich aufspielen können.«
Zweifellos ist es noch zu früh, um über Arminias Aufstellung spekulieren zu können. Unübersehbar ist allerdings, dass sowohl Rechtsverteidiger Bernd Korzynietz wie auch sein linkes Pendant Markus Schuler derzeit im Training sehr engagiert sind. Ernst Middendorp registriert das Bemühen mit einer gewissen Genugtuung. »Ich wollte die Abläufe neu sortieren. Deshalb habe ich Schuler auf die Bank und Korzynietz auf die Tribüne gesetzt.«
Für die beiden vermeintlich Etablierten kamen bekanntlich Rau, Bollmann und zuletzt Gabriel ins Spiel. Der DSC-Coach freut sich mächtig, dass auch sie die Erwartungen auf den Außenposten erfüllten. »Ich habe die Konkurrenz bewusst geschürt. Nun haben wir ein paar Alternativen mehr«, grinst Middendorp vergnügt.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit soll heute das Training stattfinden. Mit 20 Spielern will Bielefelds Trainer die Reise nach Leverkusen antreten. Die Einsatzchancen für Schuler und Korzynietz sind dabei deutlich gestiegen. Weil sie sich nach interner Kritik nicht in den Schmollwinkel verzogen, sondern im Training richtig Gas gegeben haben.

Artikel vom 04.05.2007