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Röttger schießt den
SCP zum Klassenerhalt

Paderborn gewinnt ganz spät mit 1:0 in Freiburg

Von Matthias Reichstein
Freiburg (WB). Das ist der Klassenerhalt für den SC Paderborn 07. Mit dem 1:0 am Freitag beim SC Freiburg knackte der SCP nicht nur die 40-Punkte-Marke, hat mit jetzt 42 Zählern zwei Spieltage vor Saisonende auch das dritte Zweitliga-Jahr in Folge gesichert. Held im Badenova-Stadion war Timo Röttger. Der Joker stach und erzielte in der Nachspielzeit das Siegtor.

Teils gezwungen und teils freiwillig änderte Holger Fach seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:0 gegen Aue und gleichzeitig auch das System. Rechtsverteidiger David Fall zog sich beim Training am Donnerstag eine Entzündung der Bizepssehne am linken Oberschenkel zu und musste passen. Dazu verzichtete der Trainer auf seinen Kapitän. Top-Torjäger René Müller (sieben Saisontreffer) war mit neun gelben Karten von einer Sperre bedroht, soll aber unbedingt am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den MSV Duisburg auflaufen und nahm beim Anpfiff deshalb auf der Bank Platz. So spielte der SCP zum ersten Mal in dieser Saison mit einem 3-4-3-System.
Die Binde trug ausgerechnet der eigentlich schon aussortierte Dennis Schulp. Der Holländer gehört dem Mannschaftsrat an und ist nach Kapitän Müller und Vize Garry de Graef (verletzt) der Älteste in diesem Gremium. Für Schulp war es eine Ehre, genauso wie für Hüzeyfe Dogan, der in der 73. Minute für Schulp eingewechselt wurde und zu seinem ersten Einsatz unter Fach kam.
Die zentrale Spitze anstelle von Müller hieß Geburtstagskind Benjamin Schüßler, der am Spieltag 26 Jahre alt wurde und sich vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw nach sechs Minuten selbst das schönste Geschenk hätte machen können. Nach herrlichem Zuspiel von Nebojsa Krupnikovic scheiterte der eminent fleißige Schüßler freistehend an Freiburgs Torwart Alexander Walke.
Sechs Minuten später die erste Chance für die Badener, doch Kapitän Alexander Iashvili zielte zu hoch. In der 22. Minute musste Tom Starke bei einem Schuss von Somaila Coulibaly erstmals eingreifen, Sekunden später klärte Roel Brouwers nach einem Schuss von Roda Antar für seinen geschlagenen Schlussmann auf der Torlinie. Antar war es auch, der in der 26. Minute nach Zuspiel von Wilfried Sanou direkt über das Tor schoss.
Im Gegenzug lenkte Walke einen Freistoß von Brouwers zur Ecke. Anhand der Chancen wird klar: Es war ein unterhaltsamer und kurzweiliger Zweitliga-Kick an der Dreisam. Freiburg war überlegen, dennoch hätte Daniel Brinkmann mit dem Pausenpfiff fast das 0:1 erzielt. Nach Vorarbeit Schulps schloss er zu überhastet ab und verfehlte das Gehäuse knapp.
Antars vergebliche Mühen setzten sich auch nach dem Wechsel fort, nach genau einer Stunde vergab er erneut freistehend die Führung. Der SCP schaffte kaum mehr Entlastung, für die Gäste wurde es immer mehr eine reine Abwehrschlacht. Die Verteidigung stand aber trotz des frühen Ausscheidens von Dusko Djurisic nach einer halben Stunde sehr gut. Auch Freiburgs Youssef Mohamad scheiterte an Starke, Iashvili traf den Pfosten. Ansonsten fiel Freiburg nicht mehr viel ein. Timo Röttger riss die Gastgeber dann nach schwerem Walke-Patzer aus allen Aufstiegsträumen und ließ die Gäste jubeln.

Artikel vom 05.05.2007