04.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rätselhafter SCP-Angriff

Wenig Tore, dünne Personaldecke

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). In Freiburg punkten, damit den Ligaverbleib endgültig sichern und die Saison mit einer guten Platzierung abschließen - mit diesen Zielen versucht Trainer Holger Fach, beim SC Paderborn die Spannung hochzuhalten.

Ernsthaft zweifelt beim Tabellenelften keiner mehr am Klassenerhalt, endgültig sichern kann sich der SCP heute Abend (Anstoß: 18 Uhr, Dreisamstadion) aber nur mit einem Sieg. »Ich möchte mich nicht auf die anderen Klubs verlassen«, sagt Fach, der zufrieden auf die Rückrunde blickt: »Die Mannschaft hat gut gespielt, bereits jetzt einen Punkt mehr geholt als in der Hinrunde und das bei einem Auswärtsspiel mehr.«
Der Defensive (nur 33 Gegentore) stellt der 44-Jährige in seiner Bilanz ein besonders gutes Zeugnis aus, Sorgen bereitet natürlich die Offensive. Nicht nur, weil angesichts der 30 Tore in 31 Spielen nur der abgeschlagene Absteiger Eintracht Braunschweig (18) noch schlechter ist. Sperren, Verletzungen und erhebliche Formschwankungen machen die heutige Aufstellung im Angriff zum Rätsel.
Linksaußen Erwin Koen (Gelenkkapselverletzung) und Thomas Bröker (Rotsperre) fallen aus. Rechtsaußen Daniel Brinkmann (Hüftprellung) ist angeschlagen. Schwierig ist die Situation auch für Mittelstürmer René Müller. Dem Kapitän droht nach neun Gelben Karten eine weitere Sperre. Damit wäre er im letzten Heimspiel gegen den MSV Duisburg nicht dabei. Joker Timo Röttger (fünf Tore in der Hinrunde) kämpft weiter vergeblich um seine Form. Auch gegen Aue verlor der 22-Jährige wieder viele Bälle und wurde von Fach 65 Minuten nach seiner Einwechslung wieder vom Feld genommen.
Angesichts der Probleme könnte es für die Edelreservisten Dennis Schulp, Hüzeyfe Dogan oder Mehmet Dragusha eine neue Einsatzchance geben. Sie alle spielen bei Fach seit Wochen nur eine kleine bis gar keine Rolle. Bei dem Trio stehen die Zeichen deshalb auf Trennung, daran werden auch die letzten drei Spieltage nichts mehr ändern. »Wenn ich mir jetzt noch kein genaues Bild gemacht hätte, dann müsste mich der Verein entlassen«, sagt Fach.
Der hat sich längst auf anderen Märkten umgesehen. Der Georgier David Sirdaze (Aue) wurde verpflichtet, hoch im Kurs soll auch Bekim Kastrati (Eintracht Braunschweig) stehen. Der Albaner, der bereits mit Fach in Mönchengladbach zusammen arbeitete, riss sich am sechsten Spieltag das Kreuzband und trug seitdem nicht mehr das Eintracht-Trikot. Ihm soll nach einem Bericht der »Braunschweiger Zeitung« ein Angebot aus Paderborn vorliegen.

Artikel vom 04.05.2007