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Ein Boom mit viel Potenzial

Neue Tanz-Kooperation zwischen Theater Bielefeld und Kulturamt

Von Uta Jostwerner (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Beim Thema Tanz ist Bielefeld kein unbeschriebenes Blatt. Um noch öffentlichkeitswirksamer auf die vielfältigen Aktivitäten der Tanzszene aufmerksam zu machen, sind das Theater Bielefeld und das Kulturamt eine Kooperation eingegangen.

Ergebnis dieser Partnerschaft ist ein Faltblatt, das unter der Überschrift »Tanzsubstanz -ÊIn Bielefeld bewegt sich was!« die vielfältigen Veranstaltungen rund um den Tanz bündelt. »Wir wollen damit ein weiteres Forum bieten, um Werbung für den zeitgenössischen Tanz zu machen«, sagt Kulturamtsleiterin Brigitte Brand.
Der zeitgenössische Tanz erlebt derzeit einen Boom sondergleichen. Jung und Alt, Profis und Laien sind von der Möglichkeit, eine universell verständliche Körpersprache als Ausdrucksform zu nutzen, fasziniert. »Und da steckt noch mehr Potenzial drin«, ist Michael Heicks überzeugt. Zudem ziehe, so Bielefelds Theaterintendant, der zeitgenössische Tanz ein Publikum ganz unterschiedlicher Couleur an.
Diesem bietet der neue Flyer einen umfassenden Überblick über die Tanzveranstaltungen des Theaters sowie des Kulturamtes in den Monaten Mai bis Juli. Los geht es am kommenden Sonntag, 6. Mai, mit einer Ausstellung, die Persönlichkeiten des Tanzes zeigt. Unter der Fragestellung »Wer bewegt den Tanz in Deutschland?« hat die Fotografin Bettina Stöß mehr als 100 Tänzer, Choreografen, Pädagogen, Kritiker und Dramaturgen porträtiert. Nicht die Probe und der Auftritt standen dabei im Mittelpunkt, sondern das Gesicht des Menschen. »Uns ging es darum, die Energie und Lebenserfahrungen, die sich in den Gesichtern widerspiegeln, einzufangen«, erläutert Thomas Thorausch, Kurator der Ausstellung, die am Sonntag um 15 Uhr im Foyer des Stadttheaters eröffnet wird. Ausstellungsorte sind ferner die Oetkerhalle, das Lichtwerk-Kino und das Theaterlabor.
Zu den Höhepunkten des Programmes zählt am 10. Juni die Vorführung eines Dokumentarfilms von Lilo Mangelsdorff. Der Film dokumentiert die Einstudierung der Pina Bausch-Choreografie »Kontakthof« mit Laien im Alter zwischen 60 und 80 Jahren. Ein Jahr lang begleitete die Experimentalfilmerin Lilo Mangelsdorff die Proben von den ersten vorsichtigen Schritten bis zur Bühnenreife. Der Film wird um 11 Uhr im Lichtwerk gezeigt. Anschließend liest die Tänzerin und Choreografin Jo Ann Endicott aus ihrem neuesten Buch, das die Erarbeitungsphase mit den Laiendarstellern beschreibt.
Das Faltblatt enthält ferner Informationen zu den einzelnen Tanztheaterproduktionen sowie zum Tanzfestival, das vom 24. Juni bis zum 7. Juli in der Oetkerhalle stattfindet. Erhältlich ist es in der Touristinformation sowie zahlreichen öffentlichen Einrichtungen.

Artikel vom 04.05.2007