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Stahlabsatz heizt Benteler ein

Fast alle Autohersteller sind Kunde -ÊUmsatz soll sechs Prozent zulegen

Von Bernhard Hertlein
Paderborn (WB). Die Benteler-Gruppe hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr von 5,3 auf 5,6 Milliarden Euro gesteigert. Damit verbunden war ein deutlicher Gewinnsprung. Vor Steuern kletterte das Konzernergebnis um 38 Prozent auf 192,5 Millionen Euro.

»Alle Geschäftsbereiche schlossen mit Gewinn ab«, hieß es gestern in einer Mitteilung von Benteler. Nach dem investitionsstarken Jahr 2005, in dem die Paderborner gleichzeitig mehrere neue Werke in Düsseldorf, Spanien, China und den USA errichtet und den Umsatz auf einen Schlag um 19 Prozent erhöht haben, ist 2006 aus Sicht der Paderborner etwas ruhiger verlaufen.
Mit 191 Millionen Euro lag das Investitionsvolumen um 26 Prozent unter Vorjahr. 186 Millionen flossen in Sachanlagen, fünf Millionen in die EDV. Auf diesem als »normal« eingestuften Investitionsniveau wird Benteler nach Angaben der Unternehmenssprecherin Gudrun Girnus voraussichtlich auch 2007 verharren. 2008 und 2009 bestünde dann erneut die Aussicht auf größere Sprünge.
Fast drei Viertel des Umsatzes -Êgenau sind es 73 Prozent -Êentfallen auf das größte Geschäftsfeld Automobiltechnik. Benteler beliefert weltweit fast alle Autohersteller mit unterschiedlichen Produkten. An erster Stelle stehen dabei Fahrwerkteile wie Achsträger, Achsmodule und Schwenkläger. Dazu kommen Strukturteile aus ultrahochfestem Stahl für die Karrosserie; das sind beispielsweise A- und B-Säulen, Stoßfänger, Dachrahmen und Türaufprallträger. Auch Gehäuse für Katalysatoren und Dieselpartikel-Filter stammen aus der Produktion von Benteler. Die größten Kunden der Paderborner sind auf dem deutschen Automobilmarkt Ford, Volkswagen und DaimlerChrysler.
Das Geschäftsfeld Stahl/Rohr profitierte auch 2006 von der durch die Nachfrage in China und Indien weltweit angeheizte Stahlkonjunktur. Der Absatz erhöhte sich um drei, der Umsatz preisbedingt sogar um sieben Prozent. Inzwischen wird der weitaus größte Teil des Stahls, den Benteler in seinem Elektrostahlwerk in Lingen an der Ems produziert, im Konzern verarbeitet und nicht mehr weiterverkauft.
Leichten Umsatzrückgang meldet Benteler im Geschäftsfeld Handel. Dies liegt daran, dass im vergangenen Jahr weniger lukrative Streckengeschäfte in Russland und China aufgegeben wurden. Demgegenüber nahm der Teil des Handels, der mit Lagerhaltung oder sogar mit Veredelung (»Anarbeitung«) verbunden ist, deutlich zu. Mit einem Umsatzanteil von 55 Prozent rangieren der Maschinenbau und das Zulieferergeschäft für den Automobilsektor in diesem Geschäftsfeld klar auf Platz 1.
Mit 56 Prozent hat sich der Auslandsanteil am Benteler-Umsatz 2006 wieder um ein Prozent erhöht. Im neuen Geschäftsjahr 2007 erwartet der geschäftsführende Gesellschafter Hubertus Benteler einen weiteren Umsatzanstieg um sechs Prozent und eine nochmalige Ergebnisverbesserung.
Zu den weltweit 21 493 Mitarbeitern -Ê769 mehr als 2005 -Ê kommt noch die große Zahl von 499 Auszubildenden. 6103 Beschäftigte haben ihren Arbeitsplatz an einem der fünf ostwestfälischen Standorte Paderborn, Warburg, Bielefeld und Kleinenberg bei Lichtenau.
www.benteler.de

Artikel vom 03.05.2007