Möbelindustrie wartet auf Signal -ÊPoggenpohl 2008 auf IMM Cologne
Von Bernhard Hertlein Köln (WB). Gut vier Monate nach der Fertigstellung des teilweise völlig neu gebauten Messegeländes steht die Kölner Messegesellschaft ohne ordentliche Führung da. Jürgen Witt wurde am 16. April mit sofortiger Wirkung als Vorsitzender der Geschäftsführung abberufen.
Finanzchef Herbert Marner führt das Amt bis auf weiteres kommissarisch. Dabei fordern gerade jetzt die Möbel- und vor allem Küchenindustrie eindeutige Hinweise, wie die Leitmesse IMM Cologne künftig ausgerichtet wird. Wie so oft in Köln hat es auch vor Witts Abgang viel gemenschelt und geklüngelt. Mit der Idee, die Rheinhallen an die RTL-Group zu verkaufen und sich so Kapital für die neue Messe zu beschaffen, stieß Witt bei der Kölner Sparkasse, die mit RTL ganz Anderes im Sinn hatte, nicht auf Gegenliebe. Zugleich fühlte sich Oberbürgermeister Fritz Schramma, früher mit Witt befreundet, offenbar übergangen. Als Witt in einem Anflug von Überschätzung vorzeitig eine Vertragsverlängerung zu erhöhten Bezügen forderte, kam die Retourkutsche: Er musste gehen. Marner möchte an Witts »erfolgversprechender Marschrichtung« trotz allem nichts ändern. Für die Möbelindustrie heißt das: Es bleibt bei dem vereinbarten nächsten Branchengespräch am 10. Mai. Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Küchenmöbelindustrie (Herford), bemängelte gestern auf Anfrage, dass die Messe gerade jetzt keine klare Führungsstruktur erkennen lasse. Dabei entscheide sich in diesen Monaten, ob die Mehrzahl großer Küchenhersteller wie Nobilia, Alno und Nolte 2009 endlich wieder in Köln ausstellen werden. 2008 ist - wegen der Konkurrenzmesse in Mailand - fürs mittlere Genre ohnehin kein Thema mehr. Dagegen stellen Top-Marken wie Poggenpohl, Allmilmöh, Leicht und vermutlich Siematic 2008 aus - allerdings in Halle 11, in der auch Markenartikler anderer Möbelsektoren wie Interlübke, Cor und Rolf Benz vertreten sind.
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