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Volkshochschule schneidet
in jeder Beziehung gut ab

Weniger Zuschüsse, aber mehr Unterrichtsstunden

Bielefeld (bp). Die Volkshochschule Bielefeld (VHS) schneidet im vierten Jahr hintereinander besser ab als eigentlich prognostiziert. »Und das, obwohl die Landeszuschüsse erneut zurück gegangen sind - in den letzten Jahren um rund 250 000 Euro«, erklärten gestern VHS-Leiter Dirk Ukena, seine Stellvertreterin Anne Wellmann und Verwaltungsleiterin Annette Stehr.

Zudem sei das erfolgreiche Jahr ohne Leistungseinschränkungen gelungen; die letzte Entgelterhöhung liegt ebenfalls schon drei Jahre zurück. Gute Nachricht für den Kämmerer: Auch die städtischen Zuschüsse mussten nicht voll ausgeschöpft werden.
2006 besuchten 15 527 Teilnehmer die VHS-Kurse. Die Zahl der Unterrichtsstunden war mit 43 909 die höchste im Fünf-Jahres-Vergleich. Mit den 16 616 Besuchern von Einzelveranstaltungen erreichte die VHS 2006 insgesamt 31 673 Menschen. Einzelveranstaltungen seien ohnedies ein wichtiges Standbein, so Anne Wellmann. Sie dienten nicht zuletzt dazu, Menschen mit der VHS bekannt zu machen. Weil, so Ukena, »die Bindungsfreude abnimmt«, biete man vermehrt auch »kleinere Einheiten« an - Kurse, deren Dauer überschaubar sei.
Nur 15 Prozent der Kurse falle mangels Interesse aus. Die VHS sei aber in der Lage, schnell zu reagieren, Angebote nachzuschieben, die besonders nachgefragt würden.
Besonderen Zuspruch finden Veranstaltungen aus den Programmbereichen Gesellschaft und Politik und aus dem Bereich Kultur. Reihen wie »Recht im Alltag« oder themenorientierte Wanderungen seien ebenfalls auch gute Resonanz gestoßen. Über die Hälfte der VHS-Angebote dienten inzwischen der Qualifizierung, über 700 Prüfungen wurden abgelegt. Stark nachgefragt: Bildungsschecks - das Land trägt die Hälfte der Kosten für die jeweilige Bildungsmaßnahme.
Über zwei Drittel der VHS-Teilnehmer (75,5 Prozent) sind Frauen, den größten Anteil stellt die Altersgruppe der 35 bis 49-Jährigen. 516 Kursleiter unterrichten.
Auch in den Nebenstellen - in den Stadtteilen - habe man die Teilnehmerzahlen erreicht, die man sich zum Ziel gesetzt habe. Einzig in Sennestadt habe es, bedingt durch den Umbau des Sennestadthaus, einen geringfügigen Einbruch gegeben.
Schwerpunkte im laufenden Jahr seien Alphabetisierung und ein Fortbildungsprogramm für die Mitarbeiter von Kindertagesstätten, die zu Familienzentren werden sollen.
Ukena setzt große Hoffnung auf diese Zentren: »Durch sie könnte die Stadtbezirksarbeit einen neuen Stellenwert bekommen.« Durch offene Angebote erreiche die VHS Menschen, die bislang auch aus Unkenntnis niemals einen Kurs buchen würden. Ab Mitte Juni läuft die Sommer-VHS. Das Programm ist im Internet einsehbar:
www.bielefeld.de

Artikel vom 03.05.2007