03.05.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

DGB: Anständiger Lohn
für anständige Arbeit«

4000 Teilnehmer bei der Maikundgebung im Raspi-Park


Bielefeld (bp). Das Motto zündete offenbar: »Du hast mehr verdient!« DGB-Vorsitzender Roland Engels freute sich über mehr als 4000 Teilnehmer - deutlich mehr als in den Vorjahren - an der Maikundgebung im Ravensberger Park.
Engels forderte »anständige Bezahlung für anständige Arbeit« und zitierte Martin Luther mit dem Satz: »Wer kein Geld hat, dem hilft nicht, dass er fromm ist.« Angesichts der Warnstreiks in der Metallindustrie appellierte er an die Zuhörer: »Wir sollten uns nicht von denen beeindrucken lassen, die Wasser predigen, aber selbst Sekt trinken.«
Auch Bürgermeister Horst Grube betonte, Deutschland als eines der reichsten Länder der Erde dürfe sich »keine Hungerlöhne« leisten. Gleichzeitig wies er aber auch darauf hin, dass »niedrige Stundenlöhne für Friseure in Brandenburg« mit dem Einverständnis der Gewerkschaften gezahlt würden. Er sagte: »Es gibt 900 000 Beschäftigte in Deutschland, die unter der Arbeitslosengeld II-Grenze leben müssen.«
Hauptredner war Thomas Gauger, Landesvorsitzender der Gewerkschaft Nahrung Genussmittel Gastronomie NRW (NGG). Er widmete sich des zweiten Themas, was die Zuhörer bewegte: der zahlreichen - genehmigten - Demonstrationen von Neonazis. Gauger: »Nicht jede Provokation darf per Gericht erlaubt werden, auch, wenn wir generell für die Demonstrationsfreiheit eintreten.« Seine Forderung: »Die NPD gehört verboten.« Und er betonte: »Ausländerfeindlichkeit macht Arbeitsplätze nicht sicherer.«
Bürgermeister Horst Grube hatte daran erinnert, dass vor 60 Jahren in Bielefeld in der Kantine der Firma Oetker die deutsche Einheitsgewerkschaft für die britische Besatzungszone gegründet worden sei.
Im Laufe der Jahre sei aus einer reinen Maikundgebung inzwischen auch ein familienfreundliches Stadtteilfest geworden. Das war auch im Ravensberger Park so: Es gab Musik, Comedy, Kinderspiele und Verkaufsstände für Essen und Getränke.

Artikel vom 03.05.2007