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ICE blockiert
Bahnstrecke

38 Züge Richtung Bielefeld verspätet

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld/Hamm (WB). Mehrere Tausend Bahnreisende mussten am Abend des 1. Mai in Westfalen Zugverspätungen hinnehmen.

Der Grund war der Totalausfall eines ICE auf der Strecke Hamm-Bielefeld im Bereich Hamm-Heessen. Der mit 500 Fahrgästen besetzte Zug, der auf dem Weg von Köln/Bonn-Flughafen nach Berlin-Ostbahnhof mit Halt in Bielefeld unterwegs war, war um 20.18 Uhr auf offener Strecke einfach liegengeblieben. Die Elektronik fiel aus, die Bremsen saßen fest.
Da die Ursache nicht gefunden werden konnte, mussten 500 Passagiere zwei Stunden im Fernzug ausharren. Dann wurde der ICE evakuiert. Die Fahrgäste gelangten über die Notausstiege in einen bereits gut besetzten planmäßigen ICE, der mit Ziel Berlin um 19.12 Uhr in Köln/Bonn-Flughafen gestartet war. Der Fernzug stoppte am Nebengleis, damit die Reisenden umsteigen konnten.
Da der liegengebliebene ICE das Gleis blockierte, musste ein nachfolgender vollbesetzter Regionalexpress, der um 20.15 Uhr in Hamm Richtung Minden über Gütersloh, Bielefeld und Herford abgefahren war, ebenfalls stoppen. Da zudem der ICE-Totalausfall vom Zugpersonal zunächst nicht behoben werden konnte, musste der Regionalexpress nach Hamm zurückfahren. Er wurde dann über ein Gütergleis am ICE Richtung Ahlen vorbeigeleitet. Die Reisenden im Regionalexpress mit Ziel mussten eine Stunde Verspätung in Kauf nehmen. Insgesamt waren nach dem Totalausfall 38 Züge von Verspätungen betroffen, darunter 17 Fernzüge, teilte die Bahn mit.
Der liegengebliebene ICE, ein Doppelzug, der in Hamm zusammengekuppelt worden war, ließ sich erst gestern um 1.28 Uhr wieder bewegen. Ein bereits angefordert Hilfslok zum Abschleppen, kam nicht mehr zum Einsatz. Der Fernzug rollte leer zur ICE-Werkstatt nach Berlin Rummelsburg.
Nach Angaben von Bahnsprecher Achim Stauß ist es extrem selten, dass ein ICE wegen einer Fahrzeugstörung einfach stoppt und sich mehrere Stunden nicht mehr bewegen lässt.
Reisende, die am 1. Mai aufgrund des ausgefallenen ICE mehr als eine Stunde Verspätung hinnehmen mussten, können sich nach Angaben vom Bahnsprecher Gerd Felser 20 Prozent des Reisepreises erstatten lassen.
Auch wegen Ausschreitungen bei den Mai-Demonstartionen hatten Pendler in NRW Verspätungen in Kauf nehmen müssen. Die S-Bahn Linie 4 zwischen Dortmund und Unna war gestern Morgen nach einem Feuer nur eingeschränkt befahrbar. Randalierer hatten am 1. Mai in Dortmund Schutt auf die Gleise gelegt und angezündet. Das Feuer zerstörte Schienen und Schwellen.

Artikel vom 03.05.2007