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Uni: Honda kommt mit
seinem Roboter Asimo

In der Hochschule haben Umbauten begonnen


Von Sabine Schulze
Bielefeld (WB). Nun wird Honda wohl bald kommen: Die Zusammenarbeit zwischen Universität Bielefeld und dem japanischen Konzern in einem Forschungszentrum ist fast sicher. Auch wenn die Kooperationsverträge noch nicht unterschrieben sind, nimmt die Hochschule die dafür notwendigen Umbauten bereits vor, wie Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann vor der Westfälisch-Lippischen Universitätsgesellschaft verriet.
Universität und Honda - das Unternehmen unterhält in Offenbach sein Europa-Forschungsinstitut - werden im Bereich der Robotik und Mensch-Roboter-Kommunikation gemeinsam forschen. »Ein ganzes Wegstück lang wird das zunächst Grundlagenforschung sein«, betont Prof. Dr. Helge Ritter. Honda wird den Bielefeldern zudem sein Robotermodell »Asimo« zur Verfügung stellen, die Wissenschaftler werden an ihm und seinen »Kollegen« Algorithmen erproben.
Die Universität wird eine Reihe von Arbeitsgruppen einrichten, in denen unter der Leitung von Ritter und Prof. Dr. Gerhard Sagerer, der derzeit in Japan ist, Doktoranden und Postdocs forschen wollen. Das NRW-Wissenschaftsministerium fördert den Bereich Robotik an der Universität Bielefeld in den kommenden vier Jahren mit insgesamt 3,6 Millionen Euro.
Seit Jahren bereits arbeiten die Technische Fakultät der Universität und Honda zusammen. Dass die Roboterentwicklung des japanischen Konzerns - für Sagerer und seine Kollegen der Partner der Wahl - demnächst in Bielefeld vorangetrieben wird, kommt daher nicht von ungefähr. Schließlich haben die Bielefelder Wissenschaftler um Sagerer und Ritter weltweit einen Ruf und gehören in der Roboterforschung zu den führenden Gruppen.
Ihr Ziel ist es, die Maschine so zu gestalten, dass sie »menschenfreundlicher« wird, in Normalsprache erteilte Befehle befolgt und daher von den Menschen auch eher als Gefährte akzeptiert wird. Zudem wollen sie Roboter mit den Freiheitsgraden ausstatten, die notwendig sind, damit sie tatsächlich als dienstbare Geister fungieren. Seit Jahren wird daher an der Universität Bielefeld auch in Sonderforschungsbereichen interdisziplinär die zwischenmenschliche Kommunikation und Steuerung von Robotern erforscht.

Artikel vom 03.05.2007