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Dr. Eberhard Firnhaber wirkte auch am Bundesverfassungsgericht.

Firnhaber - Glücksfall
für die Universität

Bielefelds erster Kanzler wird heute 80

Bielefeld (WB/mzh). Dr. Eberhard Firnhaber war ein Glücksfall für die Bielefelder Universität. Ihr erster Kanzler feiert heute 80. Geburtstag.

Zu Ehren des gebürtigen Hamburgers findet am Dienstag, 8. Mai, 18 Uhr, im Begegnungszentrum (IBZ) an der Morgenbreede ein Empfang des Rektors statt. Als Gäste haben sich bereits Firnhabers Weggefährten, der ehemalige Rektor Karl Peter Grotemeyer und der bekannte Pädagoge Hartmut von Hentig angekündigt.
Die neue Reformhochschule stellte an den am 1. Juni 1968 ernannten Kanzler hohe Anforderungen - angesichts rapide steigender Studentenzahlen galt es, in kürzester Zeit eine funktionstüchtige Verwaltung zu schaffen. Firnhaber gelang dies in brillanter Manier, mehr noch: Der studierte Philosoph, Theologe und Jurist (Promotion 1957 in Bonn) schaffte den Spagat zwischen akademischer Selbst- und staatlicher Hochschulverwaltung. In den sensiblen Zeiten der 68-er-Proteste präsentierte sich Firnhaber nicht so sehr als Vertreter des Landes, sondern als Mann der Universität und Mitglied des reformwilligen Rektorats.
»Der Stellenwert der großen Leistungen Eberhard Firnhabers kann kaum überschätzt werden. Andere Hochschulen beneiden die Universität Bielefeld um ihre leistungsfähige Verwaltung, die auf seine kreative und unermüdliche Arbeit zurückgeht«, würdigt Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann die Arbeit des Jubilars, den er als »beeindruckende Persönlichkeit« charakterisiert. Logische Folge: Im Herbst 1989, ein halbes Jahr nach dem Ende seines aktiven Dienstes, wurde Firnhaber die Ehrensenatorwürde verliehen.
Offenheit und Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Ansichten kennzeichneten Firnhabers Führungsstil und charakterisieren ihn auch heute noch. Er übernahm nicht nur Ehrenämter außerhalb der Uni (Bethel), sondern drängte auch auf die Einrichtung eines hauseigenen Hochschularchivs, dessen Aufbaubeauftragter er war.
Dr. Eberhard Firnhaber ist ein klassischer Bildungsbürger. Er schätzt Musik und Kunst und verfasst geistreiche Verse. Er liebt die Geisteswissenschaften, ist historisch interessiert und betreibt Familienforschung.

Artikel vom 03.05.2007