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Menschen in
unserer Stadt
Jan Marius Geller
Architekt und Künstler

Schon sehr früh vorgezeichnet war der Werdegang des freiberuflichen Architekten und Künstlers Jan Marius Geller: »Als ich zehn Jahre alt war, bauten meine Eltern ein Haus in Steinhagen. Da habe ich bereits so manche Skizze angefertigt«, sagt der heute 36-jährige Queller, der als Schilsker geboren wurde und im Altkreis Halle aufwuchs. Ebenfalls bereits im Grundschulalter besuchte Jan Marius Geller, der sein Büro an der Oelder Straße in Rheda-Wiedenbrück hat, Kurse an der Kunsthalle Bielefeld. »Das waren tolle Angebote, die mir sehr viel Spaß gemacht haben.«
So wollte der jugendliche Jan Marius Geller dann Jahre später Architektur studieren. »Als ich die Oberstufe des Kreisgymnasiums Halle besuchte, sah der Markt für Architekten aber recht bescheiden aus.« Zweifel machten sich breit, doch nachdem der Queller seinen Zivildienst 1991 beendet hatte, waren auch die ehemals zwei deutschen Staaten zu einem geworden, und es gab einen Architekten-Boom. »Das ging damals richtig rund.« So war der geplante Weg dann mit Sicherheit der richtige, und Jan Marius Geller nahm in Minden das Studium auf, das er bereits 1995 beendete.
»Damals jobbte ich in Gütersloh. Der Chef wollte mich einstellen, also habe ich im Studium Tempo gemacht.« Seit mittlerweile drei Jahren ist Jan Marius Geller selbständig. Beim eigenen Haus in der so genannten Queller Solarsiedlung hat der Architekt natürlich manche Besonderheit verwirklicht: So besteht die Fassade aus einem Materialmix, und die Anordnung der Fenster liegt außerhalb des Gewohnten.
»Beim Malen kann ich schwungvoll ausholen - ohne Paragraphen«, sagt der 36-Jährige, der die Kunst auch als Kontrast zu den festen Linien und Zahlen des Büroalltags sieht. Seit zehn Jahren pflegt Geller einen unverkennbaren Stil: verschwommene Bilder gegenständlicher Darstellungen, die durch dicke, mit dem Spachtel aufgetragene Streifen abstrahiert werden. »Abstrakt oder konkret?«, laute die Frage, die sich der Betrachter der Ölbilder häufig stelle. Elf der Werke sind noch bis Donnerstag, 24. Mai, in der Sparkassen-Filiale Brackwede an der Hauptstraße während der Öffnungszeiten zu sehen. Lars Rohrandt

Artikel vom 03.05.2007