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Weil ich leckere Cocktails mixe!

Ob Caipi, Mojito, Swimmingpool oder Zombie - Cocktails gibt es für jeden Geschmack. Binali Ihtiyar, Barkeeper in der Westside Lounge, hat alle Rezepte im Kopf. Naja, fast jedenfalls.

Vom Ostwestfalendamm aus kaum zu übersehen ist das auffällig orange Studentenwohnheim, in dessen Erdgeschoss sich die Westside Lounge befindet. Hier, wo sich Arndtstraße und Große-Kufürsten-Straße kreuzen, hat sich ein attraktives Kneipen-Viereck gebildet. Wunderbar, Café Berlin, Desperado und die Westside Lounge laden zum Verweilen ein. Vom entspannten Frühstück bis spät in die Nacht trifft man hier besonders viele Studenten - vor und hinter der Theke. Binali Ihtiyar arbeitet seit eineinhalb Jahren neben dem Studium als Barkeeper und Kellner.
»Mein Job macht mir sehr viel Spaß«, sagt der 25-jährige Geschichtsstudent. Schon früher, als er noch in Aachen studierte, hatte Binali in der Gastronomie gejobbt. Das professionelle Cocktailmixen lernte er aber erst in Bielefeld. »Caipirinha, Mojito und Sex on the Beach werden bei uns am häufigsten bestellt, ich selbst mag am liebsten den Mojito«, betont Binali. Die Rezepte solcher Klassiker sind ihm bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Die Zubereitung geht locker und leicht von der Hand. Da wird Eis gecrusht, werden Limetten zerstoßen, wird mit Sirup, Fruchtsaft und Hochprozentigem hantiert und natürlich kräftig geshaked. Bei so vielen Arbeitsschritten muss jeder Handgriff sitzen, und man muss sich gut mit den verschiedenen Zutaten auskennen. Mit der Zeit entwickelt jeder Barkeeper ein Gefühl für die richtigen Mengen und muss nicht alles einzeln abmessen.
»Wer zu Hause Cocktails mixen möchte, braucht als Grundausstattung einen Eiscrusher, einen Shaker, einen Stampfer und einen Barlöffel«, erklärt Binali. »Crushed Ice kann man alternativ auch gut mit Plastiktüte und Hammer zubereiten.« Und dann fehlen natürlich noch die bevorzugten Zutaten. Dabei kann man auf bekannte Rezepte zurückgreifen oder nach Lust und Laune Eigenkreationen entwickeln. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Obwohl Binali fast jedes Wochenende hinter der Theke steht, verzichtet er nicht darauf, selbst zu feiern. Nach Feierabend, um zwei oder drei Uhr morgens, nimmt er gern noch einen Absacker mit Kollegen oder nutzt After-Parties verschiedener Clubs. »Dabei kann es dann doch mal spät werden.«
Manchmal könne man auch ein bisschen mit den Gästen mitfeiern. Als Kellner sei es ohnehin unverzichtbar, dass man offen und locker mit Menschen umgehen kann. »Wenn ich Gäste einen ganzen Abend bedient habe, laden sie mich zum Abschluss auch schon mal auf einen Drink ein, den ich dann auch gerne annehme.« Sandra Diekmann

Artikel vom 08.05.2007