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Uneins über Mindestlohn

7,50 Euro hinterfragt


Berlin (ddp). Einen Tag vor dem 1. Mai wurden beim Thema Mindestlohn Differenzen innerhalb des Gewerkschaftslagers deutlich. Während die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ein allgemeines gesetzliches Mindestentgelt fordert, plädiert die IG Bau für branchenspezifische Untergrenzen. Bei den Kundgebungen zum 1. Mai wird die Debatte über Mindestlöhne im Mittelpunkt stehen.
Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane forderte am Montag einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde für alle Branchen. Das Entsendegesetz und branchenbezogene Mindestlöhne wären eine gute Ergänzung, aber für sich genommen nur eine »Schmalspurlösung«, die keinen Schutz vor dem Abrutschen in Armut biete.
Der Vorsitzende der IG Bau, Klaus Wiesehügel, plädierte für branchenspezifische Mindestlöhne, die dann mit dem Entsendegesetz festgeschrieben werden könnten. In der Baubranche existiert eine solche Regelung bereits. Wiesehügel äußerte die »große Sorge«, dass sich mit einem flächendeckenden Mindestlohn die Tarifvertragsparteien »selber ins Aus manövrieren«. Er betonte: »Von 7,50 Euro ist auch bei der SPD schon mittlerweile nicht mehr die Rede.«

Artikel vom 01.05.2007