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Baustelle teilt Anwohner
in Gewinner und Verlierer

Carl-Severing-Straße: Umleitungen sorgen für Ärger

Von Peter Monke (Text und Foto)
Quelle (WB). Sorgen, Kritik und Lob rund um die Großbaustelle an der Carl-Severing-Straße sind bei einer Informationsveranstaltung der Brackweder CDU zur Sprache gekommen. Baudezernent Gregor Moss, Hans Martin von der Verkehrsbehörde sowie Detlef Werner, Queller CDU-Mitglied im Rat der Stadt Bielefeld, stellten sich den Fragen von 50 Queller Bürgern.

Ein Großteil der Kritik entzündete sich an den Umleitungen. Anwohner der Kupfer-, Albert- und Ottostraße klagten über die Blechlawinen, die sich derzeit an ihren Vorgärten vorbeiquälen - teilweise mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit. Martin konnte in diesem Punkt nur auf die begrenzte Dauer dieser Verkehrsbelastung verweisen: Jeder Bauabschnitt dauere zwischen sechs und acht Wochen. In diesen Zeiträumen sei jeweils mit einer Veränderung des Verkehrsflusses zu rechnen.
Sorge bereitet den Anwohner auch der künftige Kreisverkehr an der Ecke zur Marienfelder Straße. Es wurde die Befürchtung geäußert, dass aufgrund des dann langsameren Verkehrsflusses in den Hauptverkehrszeiten ein starker Rückstau entstehen könne, der die Kreuzung Café Sport blockieren würde. Herbert Braß, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Brackweder Bezirksvertretung, gab den Bedenkenträgern Recht. »Die alte Einmündungs-Situation zur Marienfelder Straße war gut. Aus unserer Sicht gab es keinen Grund, etwas zu ändern.« Wie sich der Verkehrsfluss künftig entwickle, müsse man abwarten und dabei auf das Prinzip Hoffnung setzen. Eine Beeinflussung des Verkehrs sei letztlich nur über die Ampelschaltung an der Kreuzung »Café Sport« möglich.
Weitere Kritik kam von Anwohnern der Carl-Severing-Straße, die künftig eine Bushaltestelle, einen der drei geplanten Kreisverkehre oder keinen Parkstreifen mehr vor der Haustür haben. Der Wegfall der Stellplätze sei eine Folge der neuen Fahrradwege, sagte Martin. Es fehle der Platz, um künftig Parkstreifen auf beiden Seiten einrichten zu können. Schon jetzt werde ein Großteil der Stellplätze - etwa zwischen der Ottostraße und der Borgsen Allee - nicht genutzt. Wer bereit sei, weitere Fußwege in Kauf zu nehmen, finde auch künftig einen Parkplatz.
Beschwerden über die Lage von Haltestellen versprach Martin, im Einzelfall zu prüfen. »Die Chance, dass sich hier noch etwas ändern lässt, ist allerdings nicht sehr hoch.« Grundsätzlich seien die Anwohner der Carl-Severing-Straße eine Solidargemeinschaft, und dass es bei einer umfassenden Neugestaltung einer Straße Gewinner und Verlierer gebe, ließe sich nicht verhindern. »Jahrzehntelang ist nicht genug Geld in das Straßennetz gesteckt worden. Mit Großbaustellen wie an der Carl-Severing-Straße bezahlen wir den Preis für Sünden der Vergangenheit«, sagte Baudezernent Moss.
Zuversicht äußerte Martin in Bezug auf die Dauer der Baumaßnahmen: »Da die Stadtwerke ihre Arbeiten bereits abgeschlossen haben, können wir mit einem freien Baufeld planen.« Die Chance, im November pünktlich fertig zu werden, sei groß.
Die Rechnungen für die Baumaßnahmen sollen die Anwohner in zwei Jahren bekommen. Um vorab planen zu können, gibt die Verkehrsbehörde Anwohnern Auskunft über die voraussichtlichen Kosten. »Dabei handelt es sich zunächst um Schätzwerte. Die genaue Summe wird noch errechnet«, sagte Martin. Auskunft erteilt Christian Kulle unter 0521 / 51 31 17.

Artikel vom 01.05.2007