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Ikonen der medialen Welt

Heiner Meyer präsentiert die Werke bekannter Pop-Art-Künstler

Von Uta Jostwerner
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Man muss nicht erst in die Kunstmetropolen der Republik reisen, um einen Blick auf die Pop-Art-Werke von Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Mel Ramos, Gerhard Richter oder Alex Katz zu werfen. Ein Besuch im Atelier von Heiner Meyer tut's auch.

Der Bielefelder Künstler hat in Kooperation mit der Düsseldorfer Galerie Burkhard Eikelmann eine beeindruckende Ausstellung von Arbeiten auf Papier zusammengetragen, die beispielhaft die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Künstler auffächern: In Radierung, Lithografie, Siebdruck und Grafik generierten die Künstler eine Bildwelt, die zwischen Anklage und Glorifizierung die SchlagwörterÊder massenmedialen Welt aufgriff.
Voyeuristisch durchs Schlüsselloch fällt der Blick Gerhard Richters auf Marilyn Monroe. Die Off-Set-Drucke sind Teile aus der bekannten Marilyn-Serie des renommieren deutschen Künstlers. John F. Kennedy, gemalt von Robert Rauschenberg, Marlene Dietrich und Andy Warhol, verewigt durch Gottfried Helnwein oder Pin-Up-Girls, gesehen von Christian Jaschke: Die Welt des Pop-Art spielt mit Begriffen wie billig, witzig, sexy und verführerisch. Nebenbei aber bietet die Auswahl einen guten Überblick über die unterschiedlichsten Arbeitsweisen und die zum Teil sehr aufwändigen druckgrafischen Techniken der Künstler, in deren Tradition auch Heiner Meier mit seiner eigenständigen Weiterentwicklung der Pop-Art und ihrer Ikonen steht.
Längst bedient Meyer mit seiner Kunst den internationalen Markt. Kommende Ausstellungsorte sind Moskau, Shanghai, Seoul, Miami und Washington.. Mittlerweile schafft er es kaum noch, die große Nachfrage seiner Werke zu befriedigen: »Mein Lager ist leer und die Sachen brauchen ihre Zeit«, sagt der gefragte Bielefelder Künstler.
Die aktuelle Ausstellung, bei der Meyer unter anderem zwei übermalte Druckwerke aus eigener Schöpfung präsentiert, läuft bis zum 28. Mai. Das Atelier in der Weststraße 66 ist an den Markttagen (mittwochs und freitags) geöffnet sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr. Ausstellungsbesuche können ebenso nach telefonischer Absprache unter 170073 vereinbart werden.

Artikel vom 01.05.2007