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Illegale Autorennen

Anarchie ist nicht käuflich


Wohlhabende Snobs aus England amüsieren sich bei illegalen Autorennen, missbrauchen deutsche Autobahnen und gefährden damit die Sicherheit gesetzestreuer Verkehrsteilnehmer. Beim »Gumball 3000« genießt derjenige das höchste Ansehen, der die meisten »Knöllchen« kassiert und bei orgien-ähnlichen Partys die Puppen tanzen lässt. Was für eine perverse Wettfahrt! Wenn die PS-Rabauken auf dem Land vor ihren Villen Pisten anlegen und dort Gas geben würden, wäre es ihr Privatvergnügen, so aber wird Rücksichtslosigkeit zum Risiko für alle.
Zum Glück schützt Reichtum vor Dummheit nicht. Weil die Veranstalter dieser Wettfahrt die Route im Internet veröffentlichten, kam ihnen die Polizei auf die Schliche und stoppte fast 70 Raser. Die mussten kräftig blechen und ihren Maserati oder Porsche teilweise stehen lassen. Glückwunsch an die Polizei für ihren erfolgreichen Großeinsatz.
Richtig weh tut den rasenden Millionären die Geldstrafe nicht, aber vielleicht machen sie beim nächsten »Gumball 3000« einen Bogen um Deutschland. Europas Straßen dürfen nicht zur Spielwiese verrückt gewordener Dandys werden, die glauben, Gesetze seien dazu da, gebrochen zu werden. Anarchie ist nicht käuflich. Dietmar Kemper

Artikel vom 01.05.2007