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Brennecke verweigert
jegliche Schützenhilfe

Handball-Oberliga: TuS 97 spielt Schicksal für HCE


Bielefeld (WB/jm). Der 26. und letzte Spieltag in der Handball-Oberliga (Sa., 19.30 Uhr) rückt zwei reine OWL-Duelle mit inter-essanten »Nebengeräuschen« in den Fokus. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck kann zu Hause »Schicksal« spielen, den Vorletzten HCE Bad Oeynhausen nach neunjähriger Zugehörigkeit zum westfälischen Oberhaus in die Verbandsliga werfen - oder womöglich »Rettungsanker« sein.
Die TSG Altenhagen-Heepen bekommt es in Löhne beim Tabellennachbarn VfL Mennighüffen mit ihrem künftigen Trainer Helmut Bußmeyer zu tun, ist aber nicht mehr von Position vier zu verdrängen.
Dass der HCE Bad Oeynhausen nach zwölf sieglosen Spielen ausgerechnet bei den heimstarken »Jürmkern« den Last-Minute-Klassenverbleib vollbringt, ist äußerst unwahrscheinlich. Zu gravierend erscheint der Leistungsunterschied. (Unhaltbaren) Gerüchten, die schon die Vokabeln »Nachbarschaftshilfe« und »Wettbewerbungsverzerrung« zum Inhalt haben, tritt der Sportliche Leiter des TuS 97 ebenso scharf wie verärgert entgegen. »Wer uns kennt weiß: Sowas wird es mit Frank Spannuth und mir definitiv nicht geben,« verspricht Frank Brennecke. »Kein Sportler verliert extra.« Ganz abgesehen davon, dass das Image des Vereins Schaden nehmen könnte. »Nein, wir wollen uns gut aus der Affäre ziehen.« Insbesondere nach der heftigen Niederlage in Lemgo. Brennecke: »Solche Tage gibt es, und das war ein solcher Tag.«
Hinterher steht im Time Out, so der Name des Anbaus, zum Serienausklang ein gemeinsames Mannschaftsessen an. Für einen Bad Oeynhausener wäre ein eventueller Abstieg lediglich ein reparabler Betriebsunfall. Der »Halblinke« Christian Brenker, vom TuS 97 an den Gegner ausgeliehen, kehrt in der kommenden Spielzeit wieder zurück in Bielefelds Norden; gundsätzlich aber in die zweite Mannschaft. Es sei denn, er liefert am Samstag ein »Bewerbungsspiel« ab, das höheren Ansprüchen genügt.
»Das ist ein Spiel wie jedes andere auch,« sagt TSG-Trainer Jörg Harke vor dem Wiedersehen mit seinem einstigen Lemgoer Bundesliga-Mitstreiter Helmut Bußmeyer, der ihn in der kommenden Spielzeit als Coach der TSG Altenhagen-Heepen »beerben« wird. Harke erwartet angesichts des jüngsten Ergebnisses des Gegners (44:41-Sieg in Hamm) »Sommerhandball.« Großartige Ziele gebe es nicht mehr zu formulieren. »In dieses Spiel sollte auch nichts reininterpretiert werden. Wir wollen gewinnen, fertig, aus.«
Bußmeyer weicht irgendwelchen Erwartungshaltungen aus. »Natürlich will jeder die Saison vernünftig zu Ende bringen. Beide Mannschaften haben sich nach zwischenzeitlichen Tiefs wieder gefangen. Wenn der Ball fliegt, will jeder gewinnen.« Bis Ende Mai währt Harkes Vertrag. Am Montag, 4. Juni, wird Bußmeyer seine neue Crew zur ersten Vorbereitungsphase um sich scharen.

Artikel vom 05.05.2007