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Kreislaufprobleme im
Schatten der Sparrenburg

Hermannslauf forderte unter Amateuren seinen Tribut


Bielefeld (uko). »Der Hermannslauf hat die Qualität eines Marathons«, zog Axel Niederjohann Sonntagnachmittag eine erste Bilanz, die auch ihre Schattenseite verriet: Viele Läufer, so der Einsatzleiter des DRK, seien eben auch recht untrainiert an den Start gegangen, waren schlichtweg überfordert.
Das Fazit der medizinischen Betreuung während der 31,7 Kilometer vom Hermannsdenkmal bis hinüber zur Sparrenburg fiel gemischt aus: Während der Einlauf der ersten knapp 1000 Läufer die Rettungs- und Sanitätsdienste kaum gefordert waren, häuften sich unter den Amateurläufern Wehwehchen, Probleme und Ausfälle. Auf der Strecke habe man allein 20 Notarzteinsätze gehabt, bilanzierte Axel Niederjohann, der den Einsatz der Rettungsdienste leitete. Dabei habe es sich vornehmlich um Kreislaufprobleme der Sportler gehandelt. Bei einige Teilnehmern sei der Blutzuckerspiegel dramatisch »in den Keller« abgefallen. 160 Mal mussten die Sanitäter helfend eingreifen. 19 Läuferinnen und Läufer mussten nach der Erstversorgung in Kliniken gebracht werden. 21 erschöpfte Läufer beförderten die Rettungskräfte zum Ziel an die Sparrenburg.
Dabei hatten die 120 Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Johanniter-Unfallhilfe (JUH) und Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) aufgrund der am Morgen kühleren Witterung noch Hoffnung auf einem glimpflichen Verlauf gehabt. Gegen Mittag indes zogen die Temperaturen an und der Wind ließ merklich nach.
Dass die Strecke ihren Tribut forderte, das bekamen auch die 30 Physiotherapeuten von der Arbeitsgemeinschaft Physiotherapie und der ESTA-Schule für Physiotherapie zu spüren: 250 Läufer wurden von ihnen behandelt. Viele von ihnen, so bemerkte Carola Giebner, klagten über Wadenkrämpfe: »Wir hatten unglaublich viel zu tun.«

Artikel vom 30.04.2007