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Bielefelder Bauchlandung - Aufstieg ade

Trainerwechsel bahnt sich an: Weber für Dammeier - Vacek-Option nicht gezogen

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). »Es geht nur über den Willen«, sagte Detlev Dammeier. »Dabei macht es keinen Unterscheid, ob man in der Bezirksliga oder in der Bundesliga spielt.« Seine Mannschaft, der DSC Arminia Bielefeld II, spielt in der Fußball-Oberliga. Den Willen, in die Regionalliga aufzusteigen, ließ sie am Sonntag beim 1:1 gegen Erkenschwick fast gänzlich vermissen.
Vor der Rückkehr an den Schreibtisch: DSC-Trainer Detlev Dammeier. Foto: Stefan Hörttrich

»Nur über das Spielerische funktioniert's nicht«, sagte Dammeier. Weil seine Mannschaft das kämpferische Element aber folgenschwer vernachlässigte, sprang für den Ligazweiten gegen eine Oberliga-Durchschnittsmannschaft nicht mehr als ein ernüchterndes Unentschieden heraus.
»1:1 in Lippstadt, 2:2 gegen Hamm, jetzt 1:1 gegen Erkenschwick. Wenn man solche Spiele nicht gewinnt, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, dass man in den Titelkampf nicht mehr eingreifen kann«, äußerte Pascal Formann. Der DSC-Keeper sah beim Gegentreffer zum 0:1 Mitte der ersten Hälfte nicht gut aus, ließ einen haltbaren Ball abprallen. Im Nachsetzen traf Dennis Warncke ins Arminia-Tor. Dass Formann keine glückliche Figur abgab, sah der Schlussmann auch ein. Doch der Hoppelrasen im Brackweder Stadion ebenso wie die Passivität seiner Vorderleute hätten mit dazu beigetragen, dass Bielefeld einem Rückstand hinterherrennen musste.
Zeit genug, die Partie noch zu drehen, hätten die Gastgeber gehabt. Doch mehr als der Ausgleichstreffer sprang für die DSC-Reserve nicht mehr heraus. »Erkenschwick war wacher, aggressiver und einfach geiler auf den Erfolg«, brachte Kapitän Formann mit diesen Worten auch zum Ausdruck, was seiner Mannschaft gefehlt habe.
Detlev Dammeier nannte noch einen weiteren Grund für den ausgebliebenen Erfolg: »Zu viele auf dem Platz sind zu ruhig.« Zurückhaltende Arminen, brave Arminen - »wir haben vor der Halbzeit fast alle Fifty-fifty-Zweikämpfe verloren«, monierte der Trainer. Dem konnte Nils-Christian Schmidt nicht widersprechen. »In der ersten Halbzeit war Erkenschwick griffiger«, sagte Arminias Außenverteidiger.
In der nächsten Saison werden die Arminia-Amateure einen neuen Anlauf nehmen, um sich für die Regionalliga zu qualifizieren. Doch ihr Trainer wird nach WESTFALEN-BLATT-Informationen dann nicht mehr Detlev Dammeier heißen. Zwar sagte Sportgeschäftsführer Reinhard Saftig: »Es ist noch überhaupt nichts entschieden.« Doch hinter den Kulissen soll bereits abgeklärt sein, dass Dr. Jörg Weber Dammeiers Posten besetzt. Weber, zurzeit Assistenzcoach bei den Profis, hatte den Staffelstab während dieser Saison an Dammeier weitergereicht. Jetzt soll Weber wieder übernehmen. Dammeier steht vor der Rückkehr in den administrativen Bereich der Jugend- und Amateurabteilung des Vereins.
Zwischen Mittelfeldspieler Kamil Vacek und dem DSC stehen die Zeichen auf Trennung. Arminia hatte auf den von Sigma Olmütz ausgeliehenen 19-Jährigen eine Kaufoption. »Davon haben wir keinen Gebrauch gemacht«, sagte Reinhard Saftig. »Aber wir stehen mit seinem Berater und Olmütz in Verhandlungen. Es könnte noch mal zu einer Ausleihvereinbarung kommen.«

Artikel vom 01.05.2007