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Ohne Bruelheide
die Hälfte wert

TuS 97 erlebt Waterloo in Lemgo

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Den kämpferischen Tönen aus Jürmke im Vorfeld des »Elefantentreffens« fehlte in der Volker-Zerbe-Halle jegliche spielerische Nahrung. Spitzenreiter HSG Handball Lemgo II führte den Tabellenzweiten beim 34:26 (15:11) zeitweise vor. Dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck blieb nichts anderes übrig, als dem Sieger artig zum Aufstieg in die Handball-Regionalliga zu gratulieren.

Dass der TuS 97 unter den Augen von Staffelleiter Bruno Alberternst nur bis kurz vor dem Seitenwechsel (10:12, 27.) halbwegs ebenbürtig war, hatte mehrere Gründe. Am schwerwiegendsten war sicherlich, dass Ralf Bruelheide kurzfristig ausfiel. Tags zuvor war ihm ein Weisheitszahn gezogen worden. Ein verwandelter und ein verworfener Siebenmeter; so las sich »Tüddens« Derbybilanz. Das Fehlen des Torschützenkönigs (240/69) der Handball-Oberliga zwang Trainer Frank Spannuth zu Umstellungen. Hinzu kam, dass die tief stehende Abendsonne Torhüter Thorsten Lehmeier mehrfach blendete.
»Wir hatten uns damit hochgepusht, Lemgo ärgern zu wollen. Das ist uns in keiner Phase des Spiels gelungen,« bedauerte Frank Brennecke, Sportlicher Leiter des TuS 97. Immer wieder versuchten Sven-Eric Husemann und Co. über die Mitte zum Erfolg zu kommen. Ein verfehltes Unterfangen, sehr zur Freude des Mittelblocks Schröder/Schröder und des aufmerksamen André Lutter dahinter. Insgesamt verbuchten die Gäste an die 40 Fehlwürfe inklusive zweier vergebener Siebenmeter.
Husemann (1:0, 1.) und Bruelheide von der »Marke« (2:1, 4.) holten die einzigen Führungen heraus. Nach Husemanns 7:7 (18.) wuchs der Rückstand kontinuierlich an. 14 Minuten vor Schluss (16:25) ließen Duderstadt und Co. die Köpfe hängen. Nach dem 21:33 (57.) betrieb der TuS 97 nur noch etwas Ergebniskosmetik. »Michel« Niehaus setzte den Schlusspunkt.
»Uns fehlte es an Qualität und Quantität. Lemgo war in allen Belangen überlegen«, resümierte Bruelheide zwischen Sektpfützen auf dem klebrigen Hallenboden und überlegte: »Vielleicht gar nicht verkehrt für die jungen Leute zu sehen, dass man nicht jedes Spiel gewinnen und auch mal relativ klar verlieren kann. Diese Erfahrung werden sie in der Regionalliga öfter haben.«
Spannuth verwies darauf, dass er »50 Minuten eine Besetzung auf dem Feld hatte, die so noch nie zusammengespielt hatte«, und hielt ebenfalls einen Lerneffekt fest. »Lemgo war in der Summe die fünf Punkte besser als wir und ist ein verdienter Meister.«
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann - Grothaus (5), Lewerenz, Volmer (2), Schlüter (1), Duderstadt (5), Bruelheide (1/1), Vogelsang (1), Husemann (5), Niehaus (2), Kopschek, A. Vollmer (4/4).
Der Spielfilm: 1:2 (4), 4:2 (6.), 7:4 (13.), 7:7 (18.), 12:8 (25.), 15:11 (30.), 18:12 (34.), 20:13 (37.), 25:16 (46.), 28:19 (50.), 33:21 (57.), 34:24 (59.), 34:26 (60.).

Artikel vom 30.04.2007