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Krulls toller Start-Ziel-Sieg

Gleich vier Frauen unter der Siegerzeit des Vorjahres

Bielefeld (WB/tip). Ein wenig sah es aus, als würde sich Silvia Krull an ihrem Lorbeerkranz festhalten. Nach ihrem Start-Ziel-Sieg beim 36. Hermannslauf musste sich die 28 Jahre alte Läuferin aus dem lippischen Brüntrup erst einmal wieder sammeln.
Am Ende glücklich: Gewinnerin Siliva Krull (l.) und Silke Pfennigschmidt, die Platz zwei belegte.

Auf dem Weg zum größten Triumph ihrer bisherigen Karriere hatte die Favoritin von der LG Lage-Detmold alles gegeben. Dabei trennten sie an der Sparrenburg fast vier Minuten von ihren Verfolgerinnen, denen sie schon früh davon gelaufen war.
Krull hätte es also locker gehen lassen können auf der Promenade, wo sie als schnellste Frau natürlich begeistert gefeiert wurde. Aber spätestens dort, beim großen Finale, hatte sie der Rausch des Hermannslauf-Sieges vollends ergriffen. »Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen«, sagte die überglückliche Gewinnerin, die gleich acht Minuten schneller im Ziel war als die gestern fehlende Kirsten Heckmann bei ihrem Sieg vor zwölf Monaten.
In einem überraschend starken Frauen-Wettbewerb pulverisierten auch die zweitplatzierte Silke Pfennigschmidt (SV Brackwede/2:09:52) sowie die auf den Plätzen folgenden Claudia Meyer (2:10:36) und Melanie Genrich (beide DJK Gütersloh/2:10:42) die Bestmarke des Vorjahres. Dabei lieferten sich die Vereinskolleginnen erstaunlicherweise einen verzweifelten Sprint um den dritten Platz auf dem Podium, den die 43-jährige Meyer gegen ihre 15 Jahre jüngere Laufkollegin mit wenigen Sekunden Vorsprung für sich entschied.
Triathletin Linda Schücker aus Altenbeken, die zum ersten Mal dem Festtag im Teutoburger Wald beiwohnte, musste dem kräftezehrenden Auf und Ab über 31,1 Kilometer ihren Tribut zollen. Das aber tat sie gern: »Meine Beine sind jetzt härter als beim Ironman«, sagte die 24-Jährige. Sie hatte den Hermannslauf aus dem vollen Triathlon-Training heraus absolviert und war deshalb mit ihrem sechsten Platz nicht einmal unzufrieden: »Um hier richtig vorn zu landen, muss man eben ganz speziell darauf hin trainieren.«
Während die Triathletin, die gestern für den LC Paderborn startete, die Bundesliga und vor allem den Ironman in Frankfurt anvisiert, will die Gewinnerin von gestern ihre Marathon-Bestzeit weiter verbessern. Silvia Krull hatte sich zwar erst in Steinfurt auf 2:50 Stunden gesteigert, im Herbst in Berlin darf es aber ruhig noch etwas schneller sein. Gestern allerdings kannte sie nur noch ein Ziel: »Nach Hause und ausruhen.«

Artikel vom 30.04.2007